Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv
Kurz nach 23 Uhr bekamen die Mitarbeiter von Puls TV Dienstagabend noch Post: Sandra Grünberger, bei dem Wiener Stadtsender zuständig für Marketing, outete sich per Mail als bisher geheim gehaltene Geldgeberin und Gesellschafterin des Senders. Das konnten ihre Kollegen bereits aus der Abendausgabe des STANDARD erfahren.

Mittwoch bestätigte die 23-jährige Tochter des Schöps-Gründers und heutigen Immobilienmultis Leopold Böhm das Investment auch offiziell. Details behält sie weiter für sich: Als stille Teilhaberin nennt sie im STANDARD-Gespräch weder die Höhe ihres Investments noch jene der Beteiligung.

Der Rechtsanwalt Markus Boesch hält 48 Prozent an dem Sender. Die bieten viel Spielraum für Beteiligungen im Schatten des Treuhänders. Zehn beziehungsweise 14 Prozent gehören nach bisherigem Stand Helmut Brandstätter, 28 Infoscreen-Geschäftsführer Andreas Barth.

"Es war meine Entscheidung"

"Mich für diese Investition entscheiden zu können ermöglichte mir mein Vater Leopold Böhm", schreibt Grünberger in ihrem internen Mail. Der "trend" taxiert Böhms Vermögen mit 311 Millionen Euro. Grünberger betont: "Ich habe mein Geld investiert." Natürlich berate sie sich in geschäftlichen Dingen mit ihrem Vater, aber "es war meine Entscheidung".

Warum investiert man mit 23 in einen TV-Sender? "Ich wäre nicht der Typ, mir eine Insel zu kaufen. Ich glaube an die Zukunft dieses jungen, unkonventionellen Senders für so eine vielfältige Stadt wie Wien." Mit ihrem Investment sei Puls TV "auf die nächsten Jahre gesichert". Sie bleibe im Marketing des Senders. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 15.11.2004)