Dies deute darauf hin, dass die gesamte Arktis vor mehr als fünfzig Millionen Jahren ein abgeschlossener gigantischer Süßwassersee war. Andere Funde zeugten von heftigen biologischen Umwälzungen und vom plötzlichen Aussterben vieler Organismen.
Mehr als 200 Wissenschafter und Techniker hatten von August bis Anfang September an der arktischen Bohrexpedition ACEX teilgenommen. Der schwedische Eisbrecher "Odin" und der russische Eisbrecher "Sowetskiy Sojus" operierten dabei als Schutzschild für das Bohrschiff "Vidar Viking". Sie zerkleinerten die driftenden Eisschollen, damit das Bohrschiff ungestört von einer festen Position aus arbeiten konnte.
Vorhersage der Eisdrift
Eine Schlüsselaufgabe bei der sechswöchigen Expedition war die Vorhersage der Eisdrift. Dazu wurden von Hubschraubern aus Messgeräte auf dem Eis abgesetzt, die die Bewegungen der Schollen ständig aufzeichneten und an die Schiffe weitergaben.
Die insgesamt 340 Meter umfassenden Sedimentkerne aus dem arktischen Meeresboden gelten als weltweite Premiere. Bisher existierten nur wenige Meter derartiger Proben. Die Forscher erhoffen sich von der weiteren Auswertung neue Aufschlüsse über die Gründe des Klimawandels vom einstigen Treibhaus hin zum heutigen Kühlhaus Arktis.