Endometriose ist eine der häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen, die bei Frauen jeden Alters ab der ersten Regelblutung bis zum Wechsel auftreten kann. Dabei siedelt sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, an unnatürlichen Stellen, also außerhalb der Gebärmutter, an.

Die Krankheit ist sehr oft mit schmerzhaften Entzündungen, Zysten, Verwachsungen und unerfülltem Kinderwunsch verbunden. Die durchaus unterschiedliche Schmerzsymptomatik bei den einzelnen Frauen sowie die noch nicht erforschte Ursache dieser Krankheit erschwert jedoch die Diagnose sehr. Nur operativ per Bauchspiegelung (Laparoskopie) kann eine absolut sichere Diagnose gestellt werden. Daher müssen Patientinnen oft einen jahrelangen Leidensweg auf sich nehmen (im Schnitt rund 7 Jahre), bis diese weit verbreitete, jedoch öffentlich wenig bekannte Krankheit festgestellt wird.

Aufklärung dringend nötig

Im vergangenen Oktober bildeten RepräsentantInnen aus Endometriose-Vereinigungen von elf europäischen Ländern, darunter Österreich, in Mailand eine länderübergreifende Allianz, um gemeinsam für mehr Transparenz, Lobbying und Aufklärung über diese schwerwiegende chronische Frauenkrankheit zu sorgen.

"Obwohl jede achte bis zehnte Frau im gebärfähigen Alter bereits an Endometriose leidet, wissen nur wenige über die Ursache ihrer Schmerzen Bescheid", will Karin Welz von der Österreichischen Endometriose Vereinigung auch hierzulande Aufklärungsarbeit leisten. Ziel des neuen Bündnisses ist es, mittels Öffentlichkeitsarbeit auf diese Krankheit aufmerksam zu machen und gemeinsam mit ÄrztInnen Studien ins Leben zu rufen, um neue, auch alternative Heilmethoden zu finden. Darüber hinaus sollen die in der Gesundheitspolitik Verantwortlichen für das Thema Endometriose sensibilisiert und die für die Finanzierung all dieser Aktivitäten notwendigen Sponsoren gewonnen werden.

Innerhalb der neu gegründeten Allianz wurde beschlossen, eine gemeinsame Endometriose-Woche (7.-13. März 2005), verbunden mit dem Internationalen Frauentag, an der alle Bündnisländer teilnehmen, abzuhalten. Darüber hinaus soll eine paneuropäische Studie zum Thema Schmerzen und die Auswirkungen auf die Lebensqualität in auftrag gegeben werden. (red)