Die 18-jährige Ibrahim aus dem Bundesstaat Bauchi war nach ihren eigenen Angaben mit einem Mann in einer rund 220 Kilometer entfernten Stadt verheiratet worden. Bevor sie zu ihm zog, habe sie aber einen Mann aus ihrem Heimatdorf kennen gelernt, der ihr seinerseits versprach, sie zu heiraten. Daraufhin habe sie die Scheidung beantragt. Nach Darstellung ihres Anwalts war sie dem Mann nur versprochen, aber noch nicht rechtskräftig mit ihm verheiratet.
Gegen Gewalt an Frauen
Nigeria: Wegen Ehebruchs verurteilte Nigerianerin freigesprochen
Oberstes Scharia-Gericht revidiert Todesurteil eines untergeordneten Gerichts
Dass - Ein Berufungsgericht hat die wegen Ehebruchs zum Tode verurteilte Nigerianerin Hajara Ibrahim vergangene Woche
freigesprochen. Der Vorsitzende Richter Mohammed Mustapha Umar vom
Obersten Scharia-Gericht in dem nördlichen Bundesstaat Bauchi
bezeichnete die Entscheidung eines untergeordneten Scharia-Gerichts
vom Oktober als falsch.
Die Scharia, das islamische Recht, wurde 1999 unter Missachtung
der nigerianischen Verfassung in zwölf von 36 Bundesstaaten wieder
eingeführt. Den Scharia-Gesetzen zufolge werden EhebrecherInnen
gesteinigt; Dieben wird die Hand abgehackt. Bisher wurde aber kein
Todesurteil durch Steinigung vollstreckt.
(APA)