Gleich anfangs

hatte der STANDARD-Tester ein bezauberndes Erlebnis: Frühmorgens, mit dem prächtig facegelifteten Spider unterwegs in die Redaktion, Stoffverdeck vulgo Fetzendach per Versenkknopf fein säuberlich unter der dafür vorgesehenen Kunststoffklappe verstaut.

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Und was passiert?

Höhe Parlament ergibt der routinemäßige Blick in den Rückspiegel: Klappe offen, Verdeck füllt Rückspiegel.

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Okay, eh nix passiert,

aber zweierlei sei schon angemerkt: 1.) Italien gilt nicht umsonst als Heimat der schludrigen Genialität. 2.) Verdecke bauen andere heute viel einfacher, speziell hinsichtlich Bedienung, und das muss gar nicht ein überkandideltes versenkbares Blechdach à la Mercedes SLK sein.

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An Details

wie diesen merkt man halt, dass der Spider nicht mehr die alleraktuellste Konstruktion ist, Facelift hin oder her. Aber der Nachfolger steht ohnehin in den Startlöchern, kommt vermutlich 2006, und der wird dann auch verdecktechnisch auf Höhe der Zeit sein.

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Bis dahin

hätten wir uns, bitteschön, mit der kontemporären "bella macchina" zu vergnügen. Und das funktioniert auch nicht übel - Spider-Fahrer sind von vornherein Mitglieder der ehrenwerten Spaßgesellschaft.

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Griffiges

Dreispeichenlenkrad, Tacho und Drehzahlmesser als klassische Rundinstrumente in Sichtachse, passt. DER STANDARD hatte Gelegenheit, die mittlere Motorisierungsversion zu testen, 2,0 JTS mit 165 PS.

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Wenn man sich

was wünschen würde, dann gar nicht mal so sehr den 3,2-Liter-V6 (240 PS), sondern eine sportive 6-Gang-Schaltung statt der getesteten mit fünf. Motorsound? Was für Italophilharmoniker.

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Noch ein Wort

zum Styling: Fesch ist er, der Spider. Designt nach dem Motto: Keil ist geil. Man schaut diesem Auto immer noch nach. Dennoch: Ist die Prognose gewagt, zu unterstellen, dieser Stylingwurf habe weniger das Zeug zum Klassiker als der schier endlos gebaute, fast wie Porsches 911 ständig behutsam modellgepflegte Vorgänger?

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Fahrwerksmäßig

ist der Spider eine grundsolide Erscheinung, Handling, Straßenlage sind tadellos, auch bei starker Seitenbeschleunigung bleibt der Wagen stabil. In Summe bleibt dieser Alfa im immer breiter werdenden Roadster-Segment also eine überlegenswerte Alternative. Zumal für die Fangemeinde italienischer Automobilbaukunst. (Andreas Stockinger)

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Zweite Meinung:

Die Frage, die sich stellt: Kann der Alfa-Keil auch einmal ein begehrter Youngtimer werden wie sein Ahne, der "alte" Spider (wobei die unsägliche Gummiheckversion explizit ausgeschlossen sei)? Auf den ersten Blick und auf die Gefahr hin, von Puristen verhöhnt zu werden: ja. Offen ist nur - wie immer bei italienischen Autos -, ob er rein vom Material her das Zeug zum Klassiker hat. (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 5.11.2004)

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Alfa Romeo

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