Die Kehrseite: Nicht alle profitieren mit. Das verarbeitende Gewerbe hat seit Bushs Amtsantritt vor vier Jahren immer noch den Verlust von 2,7 Millionen Arbeitsplätzen zu beklagen. Und immer noch setzen die Fabriken den Rotstift an: Allein im Oktober verloren weitere 5000 Arbeiter ihren Job.
Outsourcing zieht weite Kreise
Schuld daran sind nicht nur Länder wie China, die den Markt mit Billigprodukten überschwemmen und dafür sorgen, dass die US-Hersteller auf ihren Waren sitzen bleiben. Allein in diesem Jahr wurden 400.000 Arbeitsplätze aus den USA ins billigere Ausland verlagert. Längst sind es nicht nur mehr die Vertreter der alten Industrien, die ihre Produktion auslagern.
Outsourcing zieht immer weitere Kreise, und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis es auch das Herzstück der US-Jobmaschine erreicht: den Dienstleistungssektor, in dem neun von zehn Amerikaner beschäftigt sind. Beispiel Kundenbetreuung: Telefonanfragen werden automatisch zu Callcentern in Indien durchgeschaltet. Laut der Universität Berkeley könnten mittelfristig 14 Mio. Arbeitsplätze ans Ausland verloren gehen.
Zwei Drittel brauchen einen Zweitjob
Bush hat einmal gesagt: "Man kann darauf wetten, dass, wer hart arbeitet und die richtigen Entscheidungen trifft, in Amerika erreichen kann, was er will." Einstweilen müssen die Arbeitnehmer mit stagnierenden Gehältern vorlieb nehmen. Der durchschnittliche Stundenlohn beträgt 15,83 Dollar - 2,6 Prozent mehr als letztes Jahr, kaum genug, um mit der Inflation Schritt halten zu können. Laut University of Washington verdienen neunzig Prozent der Arbeitnehmer heute weniger Geld als vor zwanzig Jahren. Zwei Drittel brauchen einen Zweitjob, um sich und ihre Familie über Wasser zu halten.