"Wir legen Wert darauf, dass unser Abschluss weltweit nicht nur anerkannt ist, sondern auch gebraucht werden kann", offenbart Bruno Kohlberg, Leiter der Lauder Business School (LBS), die feinen Ansprüche seiner Institution.

Eine solch edle Fachhochschule verlangt einen entsprechenden Standort, und den hat die LBS im "Maria-Theresien-Schlössl" in Döbling gefunden: Die mit typischem Schönbrunn-Gelb aufwartende frühere Monarchenresidenz wurde 2003 gepachtet.

Derzeit arbeiten 24 Studierende auf einen Magister(FH)-Abschluss in "International Marketing and Management" hin, mehr als die Hälfte davon ist nicht deutschsprachig. Unterrichtet wird in Englisch, wie man hier überhaupt viel Wert auf Vielsprachigkeit legt: Neben Deutsch als Fremdsprache bietet man Russisch und, nicht ganz alltäglich, Hebräisch an. "Wir haben viele jüdische Studenten", erklärt Kohlberg, "das ist im Sinne unseres Sponsors Ronald S. Lauder, dem viel an der Förderung des mitteleuropäischen Judentums liegt." Hebräisch sei aber auch bei nicht jüdischen Studenten ein Renner.

Strenge Selektion

Bis zu 240 Studierende - "maximal 60 pro Studienjahrgang" - wolle man in möglichst naher Zukunft mit internationalem Management- und Marketing-Know-how versorgen, so Kohlberg. Wobei man allerdings "nicht jeden" nehme: In einem relativ umfangreichen Auswahlverfahren müssen die Bewerber unter anderem ihre Motive darlegen und ihre Englischkenntnisse nachweisen. "Wenn die allgemeinen Aufnahmekriterien erfüllt sind, wird man zu einem Placement-Test und einem persönlichen Interview eingeladen", sagt Managing Director Sharon Gerdov, und Kohlberg ergänzt: "Der Gesamteindruck, die ganze Persönlichkeit, ist uns bei der Auswahl sehr wichtig."

Wer es schlussendlich schafft, dem bietet sich ein Lernluxus, von dem die meisten österreichischen Studenten im Tausch für ihre 363,36 Euro nicht einmal zu träumen wagen: Anschlüsse für den Laptop an jedem Lese- und Arbeitsplatz der Bibliothek sowie Hörsäle mit ausreichend Platz, um sich mit all seinen Unterlagen nach Lust und Laune ausbreiten zu können. Das größte Auditorium, von einem Neubau am Campus beherbergt, lässt sich mittels schalldichter Schiebewand in zwei immer noch sehr eindrucksvolle Räume teilen - dazu auf Knopfdruck Verdunkelung und sich von der Decke senkende Leinwände. Einen Stock tiefer wird für das leibliche Wohl der Studenten gesorgt, in der "einzigen koscheren Mensa Österreichs, vielleicht sogar Europas", wie Kohlberg strahlend erzählt.

Servicebewusstsein

Internationalität ist, was Kohlberg möglichst vielen seiner Schützlinge bieten möchte: "Ein Austauschsemester ist zwar nicht verpflichtend, allerdings haben wir gute Kontakte zu Universitäten in den USA, in Großbritannien, Russland und Israel." Wer sich den temporären Wechsel an einen bestimmten Studienort wünscht, werde von der FH-Leitung "nach Kräften unterstützt", denn, so Kohlberg: "Wir verstehen uns als Service-Institution." (DER STANDARD, Printausgabe, 6./7.11.2004)