Wien - Gute Nachrichten für potenzielle Erasmus-Studenten: Die für 2005/06 geplante Deckelung der Zuschüsse auf nur mehr sechs Monate dürfte vom Tisch sein. Das Bildungsministerium übernimmt zu seinen bisherigen jährlichen Beiträgen von rund zwei Mio. Euro zusätzlich eine Ausfallshaftung für bis zu 500.000 Euro, bestätigte der Leiter der Sokrates-Nationalagentur, Wolfgang Eckel, gegenüber der APA einen Bericht der "Presse" (Donnerstag-Ausgabe). Damit können die Zuschüsse für die Auslands-Studenten auch im kommenden Studienjahr in der gleichen Höhe und Dauer wie bisher gewährt werden.

Derzeit werden für bis zu zwölf Monate Zuschüsse in der Höhe von 155 bis 255 Euro monatlich (je nach Preisniveau des Gastlands) gewährt. Auf Grund der immer stärker wachsenden Anzahl an Interessenten hatte der aus den Sozialpartnern, der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), Universitäten, Fachhochschulen, Privatuniversitäten und Ministerien zusammengesetzte Erasmus-Beirat zuletzt einstimmig beschlossen, die Höhe der Zuschüsse für 2005/06 zwar unverändert zu belassen, diese allerdings auf höchstens sechs Monate zu beschränken.

Rund 4.000 Erasmus-Studierende

Absolvierten im Jahr 2000 noch 3.000 Studenten einen Erasmus-Auslandsaufenthalt, werden es im heurigen Studienjahr 2004/05 voraussichtlich 4.000 bis 4.100 sein. Mit den zusätzlichen 500.000 Euro für 2005/06 könne man die erwartete Steigerung auf bis zu 5.100 Interessenten abdecken, so Eckel - wenn es keine gröberen Verschiebungen bei den beantragten Gastländern bzw. der Aufenthaltsdauer gebe. Formell muss aber noch der Erasmus-Beirat die beschlossene Deckelung bei seiner Sitzung im Dezember rückgängig machen.

Österreich ist derzeit im EU-Vergleich übrigens Erasmus-Spitzenreiter: 13 Prozent aller Absolventen haben "Erasmus-Erfahrung". Damit liegt man knapp vor Finnland und weit vor allen anderen Staaten. (APA)