Das Naturhistorisches Museum empfiehlt, wegen großem Zulauf am Nationalfeiertag der letzten Jahre, den Besuch an einem anderen Tag zu überlegen.

Foto: derstandard.at / Moser

Wien – Freier Eintritt sorgte früher in den Bundesmuseen am Nationalfeiertag (26. Oktober) regelmäßig für den Ansturm einiger zehntausend Besucher. Gratis ist mittlerweile der Eintritt nur noch in wenigen Häusern – etwa in MAK, Wien Museum, Architekturzentrum Wien, Naturhistorischem Museum und Nationalbibliothek (Prunksaal, Papyrusmuseum, Globenmuseum, Esperantomuseum) -, doch vielerorts gibt es ermäßigte Tickets und Sonderveranstaltungen. Preisreduktionen gibt es u.a. im Kunsthistorischen Museum und in der Kunsthalle Wien. Extra geöffnet hat das Leopold Museum im Museumsquartier.

MAK "Im Zeichen des Buches" – Beil liest Bernhard

"Im Zeichen des Buches" steht der Feiertag im MAK, wo der MAK-Büchermarkt in der Ausstellungshalle Publikationen zu Design und Kunst vorstellt. Anlässlich der aktuellen Schau "Schili-Byli", der Präsentation russischer Märchenbücher von 1920 bis 1940, spricht Expertin Natalia Stagl über die sowjetische Kinderliteratur (14 Uhr). Ein Schmankerl bietet das MAK in seinem Depot, dem Gefechtsturm Arenbergpark: Hermann Beil liest Thomas Bernhard (16 Uhr).

Voller Preis, aber Sonderführungen zu "Michelangelo" in der Albertina

Keine ermäßigten Tickets bietet die Albertina an. Nachdem aber die Ausstellung "Michelangelo und seine Zeit" am 26. Oktober letztmalig zu sehen ist, gibt es Sonderführungen um 11, 12 und 13 Uhr, für die man als "Zuckerl" kostenlose Führungstickets an der Kassa erhält. Wenn man schon einmal im Haus ist, bietet sich natürlich auch die laufende Rubens-Schau (bis 5. 12.) an.

Puppenspiel im Theatermuseum

Schräg gegenüber lädt das Theatermuseum als Dependance des Kunsthistorischen Museums (KHM) um drei Euro Eintrittsgeld zum Puppenspiel "Die grüne Tänzerin" in Richard Teschners Figurenspiegel (10.30 und 14.30 Uhr). Im Stammhaus des KHM kann man zum Preis von drei Euro die ständigen Schausammlungen besichtigen. Die letzte Chance für einen Blick auf Werke der kroatischen Malerei des 20. Jahrhunderts bietet die Schau "Edo Murtic" im Palais Harrach (Eintritt gratis).

Ermäßigungen im Belvedere und den Dependancen

Zum Preis von fünf Euro für ein Kombiticket kann man die Sammlungen und Ausstellungen der Österreichischen Galerie im Oberen Belvedere anschauen, darunter die hochkarätige Sonderschau zum 100. Geburtstag des Malers Werner Berg. Ermäßigungen bieten auch die anderen Dependancen, wie Unteres Belvedere, Atelier Augarten und Gustinus Ambrosi Museum.

Themenführungen im Wien Museum

Das Wien Museum lockt mit speziellen Themenführungen zu freiem Eintritt (inklusive Ausstellungen), wie etwa "man und frau im Wien Museum. Rollen, Bilder und Gegengeschichten" (11 Uhr). Heiteres von Witzezeichnern bietet die laufende Schau "Batzen, Wuschel und Zapfen", zu der es ein spezielles Gespräch gibt (15 Uhr).

Museumsqartier

Auch die Einrichtungen des Museumsquartiers hoffen auf regen Zustrom. Das Leopold Museum öffnet seine Pforten extra, obwohl es normalerweise an diesem Wochentag geschlossen wäre, und bietet die Themenführung "Stadt – Bild – Bild – Stadt". In der Kunsthalle Wien kann man die beiden Ausstellungen "Skulptur" und "Transferprojekt Sahara" um 2,50 Euro sehen. 4 Euro kostet der Besuch an diesem Tag im Museum für Moderne Kunst Stiftung Ludwig (Mumok), wo aktuell die Schauen "Para sites" und "Mike Kelley – Das Unheimliche" gezeigt werden.

Im Az W läuft die "a_schau 2. Etappe" zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts (gratis). Das neue Theaterhaus für Kinder, Dschungel Wien, bietet das Stück "Sieben auf einen Streich" für Kinder ab fünf (11 Uhr). Kein spezielles Programm bietet das Kindermuseum Zoom, dafür aber die laufende Schau "Knochengräber – Zeitenjäger für Kinder von sechs bis zwölf Jahren".

Technisches Museum

Kinder zieht es bestimmt auch ins Technische Museum, wo es um 20 Prozent ermäßigten Eintritt gibt. Zu bestaunen gibt es dort u. a. die Hochspannungsvorführung, in der man ein simuliertes Gewitter erleben kann, ohne nass zu werden. Dabei lässt der Van-de-Graaff-Generator Haare zu Berge stehen und durch den Rückstoß der Elektronen gebogene Drähte rotieren. Zum Tag der offenen Tür lädt das Heeresgeschichtliche Museum, unter dem Titel "... und der Rest ist Österreich!" gibt eine Sonderführung (11 und 14.15 Uhr) Einblicke in die Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert.

Angst vor zu großem Ansturm in Naturhistorischen Museum

Auch das Naturhistorische Museum lädt zum Tag der offenen Tür – mit Vorbehalt. Denn der Andrang war in den vergangenen Jahren so groß, dass für die meisten Besucher nicht allzu viel von den Exponaten zu sehen war, hieß es. Das Museum empfiehlt, den Besuch an einem anderen Tag zu überlegen. Am Nationalfeiertag ist der Eintritt frei, Führungen in deutscher, tschechischer und slowakischer Sprache kosten 2 Euro. Außerdem wird ein Bücher-, Mineralien- und Fossilien-Flohmarkt angeboten. (APA)