Die Aktion "72h" war schon 2002 erfolgreich

Bild: Caritas
Jugendliche, die in einem Obdachlosenhaus gemeinsam mit den Betroffenen Räume ausmalen, mit Menschen mit Behinderung Obst pflücken und verarbeiten oder ein multikulturelles Benefiz-Fussballspiel auf die Beine stellen: Vom 21. bis 24.Oktober wird Österreich zum Schauplatz gelebter Solidarität.

Drei Tage helfen

Im Rahmen der Aktion "72 Stunden ohne Kompromiss" starten am Donnerstag Abend in 350 Projekten verschiedenster Sozialeinrichtungen rund 3500 Jugendliche mit der Herausforderung, ihre Aufgabe in 72 Stunden zu vollenden. Eine Jugendgruppe erhält zu Beginn der Aktion die Beschreibung einer Aufgabe, die sie in den folgenden 72 Stunden umsetzen muss. Dann heißt es: Ärmel hochkrempeln, gemeinsam etwas bewegen und auf ein Ziel hinarbeiten. Am Ende der 72 Stunden soll das Projekt völlig abgeschlossen sein. "72 Stunden ohne Kompromiss" ist eine Aktion der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit Caritas und Hitradio Ö3.

"Deutliches Zeichen"

"Die Aktion zeigt, dass junge Menschen sich sozial engagieren und einbringen wollen. Die Mitwirkenden merken, dass dieses Einsetzen für den Nächsten oder die Nächste große Freude macht", begrüßt Familien-Staatssekretärin Ursula Haubner die Initiative. Jugendbischof Franz Lackner sieht die Aktion als Beweis dafür, dass die Katholische Jugend in Österreich lebendig ist: "Ich erwarte mir hier einen spürbaren Impuls für die kirchliche Jugendarbeit und ein deutliches Zeichen in der Öffentlichkeit."

Solidarische Jugend

"Wir brauchen Menschen, die sich freiwillig für andere einsetzen. In den 72 Stunden, aber auch jeden Tag. Denn eine Gesellschaft, die nur ökonomisch aber nicht mitmenschlich reicher wird, wird in Wirklichkeit ärmer", ist Caritas-Präsident Franz Küberl überzeugt. Und der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau ergänzt: "Junge Menschen, die sich auf die Begegnung mit alten, kranken, wohnungslosen Menschen einlassen sind ein starkes Zeichen der Hoffnung. Das "Solidarpotenzial" der Jugend ist ein wertvolles Gut."

Tiefgehende Erfahrungen

"Auch die Jugendlichen selbst profitieren von der Aktion: "Sie können erleben, wie bereichernd soziales Engagement sein kann, und sie haben so die Chance, eine unwiederbringliche tiefgehende Erfahrung zu machen", sagt Eva-Maria Frick, die Projektverantwortliche von "72 Stunden ohne Kompromiss".

Helfen und Spaß haben

"Wir haben hier die Möglichkeit, etwas zu tun, was anderen nützt", erklärt die Wiener Schülerin Lea Riedl (18), warum sie gemeinsam mit anderen Jugendlichen im Vinzenzhaus, einer Wiener Caritas-Einrichtung für Obdachlose, Räume ausmalen wird: "Wir hoffen, dass wir den Menschen ein bisschen helfen können und Freude bereiten. Spaß werden wir auf alle Fälle haben."

"72 Stunden ohne Kompromiss" gingen erstmals im Oktober 2002 über die Bühne. Damals engagierten sich im Rahmen der größten Jugend-Sozialaktion Österreichs in 230 Projekten mehr als 5.000 Jugendliche in ca. 300.000 Arbeitsstunden ehrenamtlich. (apa/az)