Irgendwann wird man auf der "kleinsten Opernbühne der Welt" einen Wagner-Zyklus geben. Zunächst hörten wir dort immerhin Die Zauberflöte, bei der Regisseur Stefan Fleischhacker (Impresario und Erster Tenor des Hauses) die Wurzeln der Altwiener Singspieltradition wiedererweckt. So stampft er als Tamino mutig durch die Partitur, stets bedacht auf seine musikalische Linie. Klaudia Wagner als Pamina gewann im Verlauf der Aufführung zunehmend an Statur. Rutana Calugarescu vermittelte als Königin blitzsaubere Koloraturen. Apostol Milenkov ist ein Sarastro mit profunder Tiefe. Reinhard Hnat (als unbeschwerter Papageno) liefert eine gute schauspielerische Leistung; Matias Haber als Monostatos und Dominik Rieger als Sprecher beeindrucken mit souveräner Gestaltung. Die Damen (Karin Mitterhofer, Susanne Danner, Verena Kuntscher) passen in ihrer Hysterie zur Rollenauslegung. Das Ensemble Vienna Nova unter Andy Icochea? Es musizierte passend - also theaterhaft-quirlig. (henn/DER STANDARD, Printausgabe, 19.10.2004)