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Foto: AP Photo/RUBRA/Klemens Fellner

Der Absturz der Gondel der Grünbergbahn forderte zwei Verletzte.

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Linz – Zwei Verletzte hat am Samstag ein Seilbahnunglück in Gmunden in Oberösterreich gefordert. Eine unbesetzte Gondel der Grünberg-Seilbahn löste sich aus noch unbekannter Ursache aus der Verankerung und rutschte gegen eine nachkommende Gondel. Aus dieser wurde ein Mädchen mehrere Meter tief auf einen Parkplatz vor der Talstation geschleudert. Das Kind wurde schwer verletzt, seine Großmutter musste mit dem Hubschrauber geborgen werden. Die Frau erlitt Verletzungen unbestimmten Grades. Die unbesetzte Gondel sprang aus den Seilen und stürzte zu Boden. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften der Rettung, Feuerwehr, Gendarmerie und Bergrettung war vor Ort.

Der Unfall ereignete sich gegen 13.15 Uhr kurz nach der Ausfahrt aus der Talstation der Grünberg-Seilbahn. Laut Gendarmerie rutschte die unbesetzte Gondel rund 150 Meter zurück und prallte gegen die nachfolgende Kabine. Darin befand sich die dreijährige Tochter der Gasthausbetreiber am Grünberg mit ihrer Großmutter. Zunächst hatte es geheißen, das Kind wäre zehn Jahre alt.

Kind aus Gondel geschleudert

Durch die Wucht des Aufpralls öffnete sich offenbar die Tür der Gondel. Das Mädchen stürzte aus etwa acht Metern Höhe auf den asphaltierten Parkplatz, wo es bewusstlos liegen blieb. Das Kind wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Linzer Allgemeine Krankenhaus geflogen. Seine 57-jährige Großmutter aus Bad Ischl wurde ins Krankenhaus Gmunden eingeliefert. Der Gondelwart erlitt einen Schock und wurde ärztlich versorgt.

Die Bergrettung konnte am Nachmittag einen Mitarbeiter des Gasthauses am Grünberg mittels Seil und Sitzgurt unverletzt aus einer Gondel bergen. Der Mann war gerade talwärts gefahren, als das Unglück passierte, erklärte der Leiter der Bergrettung Gmunden, Wolfgang Ebner. Die gesamte Strecke wurde mit Hubschraubern abgeflogen, um zu überprüfen, ob sich noch weitere Personen in den Kabinen befanden. Es musste aber niemand mehr geborgen werden. Es sei ein Riesenglück gewesen, dass sich der Unfall zu Mittag ereignet habe, sagte Ebner. Das Gasthaus am Grünberg war zu dieser Zeit voll besetzt, die Gäste waren vor dem Unglück mit der Gondel auf den Berg gefahren. Sie kamen am Nachmittag teilweise zu Fuß ins Tal, einige wurden auch mit Hubschraubern geflogen.

Über die Unfallursache war Samstagabend nichts bekannt. Die Seilbahn war erst vor wenigen Jahren generalsaniert worden. Der Betriebsleiter, Rudolf Tremmel, konnte sich das Unglück nicht erklären. Es gebe regelmäßige Sicherheitskontrollen. Die Bahn laufe seit 1957 unfallfrei. "Mit dieser Gondel liegt mein Leben am Boden", war der Betriebsleiter sichtlich erschüttert. Tief bestürzt zeigte sich auch der Geschäftsführer der "Traunsee Touristik", Gerd Becwar. Technisch sei der Zwischenfall "bis dato" nicht erklärbar. Am Sonntag sollen Experten des Verkehrsministeriums zur genaueren Untersuchung des Unfalls in Gmunden eintreffen. (APA)