In der Golf-Klasse

geht es häufig um Psychologie und Magie. Die Magie des (Einstiegs-)Preises etwa. Geschickt agiert, erwischt man da schon mal die Konkurrenz auf dem falschen Fuß - zuletzt so gespielt von Opel (Astra) gegen VW (Golf). Ausstattungsbereinigt, welch schönes Stück Marketingsprech, ausstattungsbereinigt also kommt dann meistens raus, dass eh alle mit ungefähr dem gleichen Wasser kochen.

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Ford spielt dieses Spiel

jetzt mit dem Focus. Kostet ab 15.650 € (bis 26.150 €). Zum Vergleich die Einstiegspreise von Golf, Astra und Konzernbruder Mazda3, die gemeinsam mit dem Focus (Rang 3) zuletzt die ersten vier Zulassungsplätze in der Klasse belegten: 16.940, 16.400 bzw. 16.790 €. Allerdings: In der Focus-Basisversion ist das elektronische Stabilitätsprogramm ESP aufpreispflichtig.

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Die Plattformpolitik

setzt der Ford-Konzern konsequent um. Auf vergleichbarer Basis kommen mittlerweile (und demnächst) der Kompaktvan Focus C-Max, die Mazda3-Familie, der Kompaktvan Mazda5 (ab Mitte 2005) sowie Volvos S40 und V50 daher.

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Imposant aber auch

die Vielfalt der Karosserievarianten, die heute in der Klasse üblich wird. So bietet Ford den Focus vom Start (19. November) weg als 3- und 5-Türer an.

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Die Stufenheck-Limousine

folgt vermutlich im April 2005, ...

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... der Traveller (Kombi)

gegen Jahresende 2005. Und ein Vorgeschmack auf ein rassiges Festdachcabrio à la Peugeot 307cc war soeben als "Vignale Concept" auf dem Pariser Autosalon zu sehen.

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Optisch

kann der Focus das Ahaerlebnis des Vorgängers nicht wiederholen: Das seinerzeit propagierte New Edge, das Design der neuen Ecken, hat seine Schuldigkeit getan, es kann gehen. Der Sprung vom letzten Escort zum ersten Focus war gigantisch.

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Gemessen daran,

stellt die durchaus elegante, bei 3- wie 5-Türer betont coupéhafte Linienführung eher einen Rückschritt dar. Jedenfalls versäumt Ford, die Früchte des Trendsetters zu ernten - der Hersteller war einer der Ersten, die den aktuellen, längst allgegenwärtigen Kanten-Look prägten. Die Proportionen des Vorgängers hat der Focus zwar beibehalten, er ist aber, wie in der Branche üblich, gewachsen (plus 25 mm Radstand, plus 40 mm Spurweite).

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Im Interieur,

Kapitel Materialanmutung und Verarbeitungsqualität, ist der Neuling auf der Höhe der Zeit. Große, gut ablesbare Instrumente, und es liegt alles recht griffgünstig platziert, besonders fein in der Hand liegt das Lenkrad.

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In dessen haptischem Erleben

kündigt sich schon die absolute Schokoladenseite des neuen Focus an, das Fahrkapitel. Heftete sich schon der Vorgänger das Attribut Klassenprimus an die Brust, galt es, die erstarkte Konkurrenz erneut zu toppen. Ford wollte neue Standards setzen und gab sich zur Fahrpräsentation in der Toskana entspannt: "Wir haben die Ziele erreicht."

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Im Fahrbetrieb

gefallen besonders die direkte Lenkung auf und das tolle Handling. Der Focus präsentiert sich als wahrer Fahrdynamo und Breitensportler: Denn jeder Kunde profitiert davon. Obendrein gibt's trotz Sportlichkeit beim Fahrkomfort kaum Abstriche.

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Motorisch

stehen zunächst zwei Common-Rail-Diesel sowie vier Benziner zur Verfügung: 1,6 TDCi (109 PS) und 2,0 TDCi (109 PS) sowie 1,4 (80 PS), 1,6 (100 PS; nur mit Automatik), 1,6 (115 PS) sowie 2,0 (145 PS). Dieselpartikelfilter gibt's, sobald verfügbar - gegen rund 1000 € Aufpreis. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 15.10.2004)

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Ford

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