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foto: ap/DIETHER ENDLICHER
Ob die FPÖ nach der nächsten Wahl noch an der Macht ist, bezweifeln offensichtlich auch ihre führenden Vertreter – jedenfalls werden derzeit fleißig Posten eingefärbt, nicht nur hoch-, sondern auch nachrangige.

Bestes Beispiel für den blauen Postenschacher ist das Forschungszentrum Seibersdorf, dessen Aufsichtsrat mit Ende Juni neu bestellt wurde. Mit Geschäftsführer Helmut- Krünes und dem Leiter der Business Services, Martin Graf, ist in den vergangenen Monaten ein ganzer Pulk an Gesinnungsfreunden eingezogen.

Die blaue Besetzungspolitik dürfte den Koalitionspartner ÖVP verärgern, denn mittlerweile kursieren parteiintern sogar schon Listen, in denen die blauen Günstlinge penibel aufgelistet sind.

So schaffte es etwa Neo- aufsichtsrat und Ex-FP- Chef Mathias Reichhold, einen Teil seines alten Kabinetts nach Seibersdorf zu transferieren. Im Bereich Personalentwicklung sitzt seine ehemalige Assistentin Iris Klein. Die Division Weltraum verantwortet sein ehemaliger persönlicher Referent, Heinz- Gabernig.

Besonders fleißig im Einstellen von Freunden zeigt sich auch FP-Mann Martin Graf, Mitglied der schlagenden Burschenschaft Olympia und ehemaliger FP-Wissenschaftssprecher. Aus seinem Heimatbezirk, der FP-Donaustadt, holte er Alfred Wansch als Leiter für die Seibersdorf-Rechtsabteilung (Wansch ist laut FP-Donaustadt-Homepage stellvertretender Vorsitzende der Wohnungskommission).

In Wanschs – durchaus üppig geratener – Division arbeiten gleich drei Parteifreunde: Arnulf Helperstorfer (Olympia-Mitglied und Ex-RFS-Vorsitzender), Julian Korisek (FPÖ Graz) und Mark Perz (RFS-Graz). (DER STANDARD, Printausgabe, 15.10.2004)