Mit einer verbesserten Windows-Version für Unterhaltungscomputer und einer Serie von weiteren Produktentwicklungen will der weltgrößte Software-Hersteller Microsoft einen neuen Massenmarkt gewinnen.

Am Dienstag stellte Bill Gates die "Windows XP Media Center Edition 2005" vor.

In diesem Jahr haben wir rund um diese Produkte einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem (unser Konzept) "Digitale Unterhaltung überall" die Massen erreicht», sagte Microsoft-Mitbegründer in Los Angeles.

Für das Marketing der neuen "Windows XP Media Center Edition 2005", des Onlinemusikladens MSN Music und anderer Dienste und Geräte will der Softwaregigant mehr als 100 Millionen Dollar ausgeben.

Die "Windows XP Media Center Edition 2005" verbindet PC, Fernseher und Stereoanlagen über ein drahtgebundenes oder drahtloses Netzwerk im ganzen Haus.

Damit lassen sich TV-Sendungen und Spielfilme aufzeichnen und anschauen. Gleichzeitig können aber auch digitale Fotos und Musikdateien mit Hilfe einer Fernbedienung bearbeitet und abgespielt werden.

Außerdem können Songs und Spielfilme online über das Internet eingekauft werden.

Parallel zu der Präsentation in Los Angeles wurde die deutschsprachige Versions des Windows Media Players 10 vorgestellt, der in den USA bereits im September veröffentlicht wurde. Mit der Software können Musikstücke und Videos abgespielt werden.

Auch Microsoft Österreich stellte die Media Center Edition am Dienstag in Wien vor. Gemeinsam mit Firmen wie Medion, Ditech, Chilligreen und Fujitsu Siemens, die bereits Produkte mit dem neuen Windows im Angebot haben.

Microsoft arbeitet seit vielen Jahren gemeinsam mit Partnern daran, ein ideales Umfeld für multimediales Entertainment zu schaffen", so Herbert Schweiger, Geschäftsführer von Microsoft Österreich anlässlich des Produktstarts.

Creative zeigte seinen neuen Zen mit der Portablen Version des Media Centers.

Laut Microsoft Österreich werden Media Center PC mit TV-Empfänger zwischen 900 und 1.300 Euro angeboten werden.

Bei einem Media Center PC handelt es sich um einen "normalen" PC, der vom Hersteller um TV-Empfänger (Tuner), TV-Fernbedienung und andere Features erweitert wurde und auf dem die Media Center Edition von Windows XP installiert wurde.

Dabei handelt es sich um ein vollwertiges Windows XP mit integriertem Service Pack 2, das um einige Multimedia-Funktionen und eine vereinfachte Oberfläche für die Bedienung via Fernbedienung erweitert wurde.

Das Gerät erkennt beispielsweise automatisch, ob eine CD eingelegt oder eine Digitalkamera angeschlossen wurde und bietet dem Benutzer die passenden Aktionen an. Außerdem hat Microsoft zum ersten Mal auch Fernsehen in das Media-Center eingebunden.

So verfügt die Software über eine Timeshift-Funktion, mittels der sich das laufende Fernsehprogramm "einfrieren" lässt, falls man beispielsweise einen wichtigen Telefonanruf erhält. Anschließend kann man das Fernsehprogramm einfach fortsetzen und zeitverzögert ansehen. Außerdem lässt sich der PC-Videorekorder auch so einstellen, dass er etwa alle Folgen einer Serie aufnimmt.

Windows XP Media Center Edition 2005 wird zwar auch für die Selbstinstallation im Handel erhältlich sein, auf Grund der spezifischen Anforderungen an die Hardware sollte man laut Microsoft aber zu fertig konfigurierten Systemen greifen.

In Los Angeles sagte Gates (Im Bild mit Queen Latifah) ,dass man bislang Microsoft eine Million Windows Media Center verkauft habe. In den USA präsentierten PC-Hersteller wie Dell, Toshiba, Hewlett-Packard, Gateway und Sony neue PCs, die mit der neuen Windows-Software arbeiten. (dpa/APA/red)