Diese sei in extremer Schieflage, zumindest was die Telefonmaut, also die Zusammenschaltungsentgelte, die Betreiber und Kunden für die Weiterleitung ihrer Gespräche in andere Netze zahlen müssen, betrifft.
Der Golf ist teurer als der Mercedes
Derzeit zahlt der Endkunde für den Mercedes (Mobilfunk) nämlich weniger als für den Golf (Festnetz). Das Preisverhältnis beträgt eins zu sechzehn. Heißt konkret: Ein Mobilfunker zahlt für eine Gesprächsminute zum Festnetz mit viel Glück nur einen Cent, ein Festnetzbetreiber zum Mobilnetz aber - je nach Betreiber - bis zu 16 Cent. Gerechtfertigt wären rund acht Cent, meint man bei der UTA und Telekom Austria (TA) unisono.
Was als harmlose Groscherl- oder Centzählerei daherkommt, summiert sich bei Millionen Telefonminuten übers Jahr zu einer Schlacht um Euro-Millionen. Einer Schlacht, die auch innerhalb der TA tobt und das Wachstum des Mobilfunks - im Sommer wurde in Österreich mit Handys erstmals mehr telefoniert als in allen Festnetzen zusammen - begünstigt. Bei der TA bleibt das Geld allerdings in der Familie. Bei E-tel, Tele2 und Co freilich nicht.
Regulierung sorgt für Schieflage
Für die Schieflage verantwortlich sei die Art der Regulierung, sagen die Festnetzfirmen. Sie erlaube den Mobilfunkern, deren Netze technologisch aufwändig sind und im Schnitt eine bis 1,3 Mrd. Euro gekostet haben, in ihre Zusammenschaltungstarife auch Marketing-, Handystützungs- und Kundengewinnungskosten einzurechnen. Den Festnetzern sei dies nicht erlaubt.
Laut UTA-Berechnung würden sich die 520.000 UTA-Festnetzkunden ohne diese Schieflage jährlich in Summe 16,8 Mio. Euro ersparen. Hochgerechnet auf die drei Millionen TA-Kunden lässt sich das tatsächliche Ausmaß erahnen: 2003 zahlte das TA-Festnetz aus diesem Titel allein an ihre Tochter A1 Mobilkom 66 Mio. Euro. A1 hingegen "nur" 55 Mio. Euro.