Am Dienstag Abend erstrahlt zum letzten Mal die
Leinwand in einem Wiener Traditionslichtspielhaus: Das Eos-Kino in
der Landstraßer Hauptstraße 137 beendet am Dienstag mit Michael
Moores "Fahrenheit 9/11" seine rund sechzigjährige Karriere als Kino,
berichtete "Radio Wien" am Dienstag. Das Filmtheater ist Teil des
Klosterkomplexes der Herz-Jesu-Schwestern, die darin ein Krankenhaus,
einen Kindergarten und einen Hort betreiben. Die denkmalgeschützten
Räumlichkeiten will das Kloster nun für den Kindergarten verwenden.
Die letzte Vorstellung am Dienstagabend werde ohne besonderen
Aufwand abgewickelt, betonte das in Pension gehende Betreiberehepaar
Herbert und Elisabeth Huber. Sie führen das Eos seit 1965 - und das
bereits in zweiter Generation. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte
Hubers Vater das Ausweichquartier für den bombenzerstörten
Sascha-Palast übernommen, wie die Betreiber im vergangenen Juli im
Gespräch mit der APA berichtet haben.
Interessenten wurden vom Kloster abgelehnt
Zwar gab es demnach Interessenten für die Übernahme des Betriebes,
die vom Kloster jedoch abgelehnt wurden. Man benötige die
Räumlichkeiten für eigene Zwecke, da der jetzige Kindergarten zu
klein sei.
Dabei wird auch bei der zukünftigen Nutzung das Denkmalamt ein
waches Auge auf die Liegenschaft haben. Der Anfang der 30er Jahre von
Architekt Felix Angelo Pollak für Vorträge und Theateraufführungen
konzipierte Saal steht schließlich unter Denkmalschutz. Die
Schwestern wollen den Umbau allerdings erst in zwei Jahren starten. (APA)