Aragones außer Kontrolle
Um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, rieb Aragones seine Stirn an die von Reyes. Mehrere Reporter wollten auch die Worte "Scheißneger" und "Hurensohn" gehört haben. In England lösten diese Äußerungen einen Sturm der Empörung aus. "Dies grenzt an einen Aufruf zum Rassenhass", meinte Bobby Barnes von der Initiative "Fußball gegen Rassismus".
Die Zeitung "Daily Mirror" hielt dem Trainer vor: "Aragones ist bekannt für sein Verhalten, das oft die Grenzen zum Rassismus überschreitet." Und "The Sun" argwöhnte: "Dieser Ausfall kann den Trainer den Posten kosten." Die Blätter erinnerten an die Affäre um Ron Atkinson. Der Ex-Trainer von Manchester United hatte sich im Frühjahr in ähnlicher Weise abfällig über Marcel Desailly geäußert und deshalb seinen Job als TV-Kommentator und Kolumnist verloren.
Aragones: "Ich bin ein Weltbürger"
Aragones selbst verstand die Aufregung um seine Worte nicht: "Ich bin ein Weltbürger und kein Rassist. Einige meiner besten Freunde sind schwarzer Hautfarbe." Einer davon sei Miguel Jones, mit dem er in den 60er Jahren bei Atletico Madrid gekickt hatte. Aragones ist mit 757 Erstliga-Spielen der mit Abstand erfahrenste Trainer in Spanien.
Aragones hat sich am Abend für seine Aussage entschuldigt, betonte aber, dass sein Gewissen rein sei. "Ich wollte niemanden angreifen. Aber ich verstehe, dass sich jemand verletzt gefühlt haben könnte. Was ich gesagt habe, muss man im Zusammenhang mit dem Team und dem Training sehen, in dem ich verpflichtet bin, meine Spieler zu motivieren."