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"Das ist einmal etwas Anderes als Unterricht. Am tollsten finde ich alles Brennbare", erzählt die 15-jährige Jennifer im Gespräch mit dem SchülerStandard . Gemeint ist die Magic-Chemistry-Show, die im Audimax der Technischen Universität Wien stattfand, einer der Höhepunkte bei der "Woche der Chemie", die vom 25. September bis 3. Oktober Anlass für Veranstaltungen in ganz Österreich war. "Was vermittelt werden soll, ist die Freude an der Chemie", hört man im Audimax. "Wir haben das meiste schon selber in der Schule gemacht", erklärt Stefan (15). Ohne ein solches Vorwissen bekam man bei der Show weniger von den chemischen Vorgängen an sich mit, was das Ganze aber geheimnisvoller und vielleicht noch spannender machte.

 Neben dem Versuch "Todesschrei des Gummibären", ein sich hellentflammendes Haribo, brachte auch "Natrium-Fußball" die Zuschauer zum Jubeln: In eine Lösung wird ein Stück Natrium geworfen, das sich oxidierend in einer Schüssel bewegt, in der sich zwei Tore befinden. Jedes Mal, wenn es in ein Tor flutscht, nähert sich der Geräuschpegel des Saals dem eines Fußballstadions. Kreativ wurden verschiedenste Bereiche mit Chemie in Verbindung gebracht. Zum Beispiel auch die Kunst. Unter dem Titel "Prinzessin Chemia küsst den Kunstfrosch" ließen es Zweitklässler der HIB Boerhaavegasse am 28. 9. ganz schön krachen: Als Frösche verkleidet, mit Spülhandschuhen an den Füßen, Taucherbrillen und in grünen Müllsäcken, bewarfen sie sich sowie die Prinzessin mit farbigen Wasserbomben.

Chemische Literatur

Einen anderen Zugang zur Naturwissenschaft fand Gottfried Pixner von der HTL Rosensteingasse. Seine Lesung "Chemie in Vers und Anekdote" am 30. 9. im Physiksaal der HTL entlockte dem Publikum Lachen und Beifall. Ein Ziel dieser von der Gesellschaft Österreichischer Chemiker veranstalteten Woche war es, die Aufmerksamkeit auf die Chemie im Alltag und als wichtigen Wissenschaftszweig zu lenken. Stalagmiten wuchsen aus gesät tigter Natriumazetatlösung, und Steine begannen unter UV-Licht prächtig zu leuchten. Es wurde versucht zu erklären, was die Welt im In nersten zusammenhält.

(grill, DER STANDARD-Printausgabe, 5.10. 2004)