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Bis Ende Oktober soll das mobile EKG nun auch in Österreich angeboten werden, erklärte Ludwig Seidl vom österreichschen Partnerunternehmen TeleMed Service und VertriebsGmbH jetzt gegenüber der APA. Das von Flextronics in Althofen neu entwickelte Modell Vitaphone 2300 kann neben dem Telefonieren ein 3-Kanal EKG aufzeichnen. Eine Notfall-Taste verbindet den Patienten automatisch mit einem medizinischen Notfall-Center. In einer Notfallsituation ihm vom medizinischen Fachpersonal Anweisungen und Hilfe geboten, schildert Vitaphone-Geschäftsführer Matthias Quinger.
Derzeit sind zwei Service-Center in den deutschen Städten Chemnitz und Magdeburg eingerichtet. Dort sind 24 Stunden lang acht Ärzte - Kardiologen, Internisten und Allgemeinmediziner - sowie Krankenschwestern und Pfleger im Einsatz. Neben der medizinischen Beratung kann der Patient mit dem Herzhandy ein EKG durchführen, dass innerhalb kurzer Zeit auf den Monitoren im Service-Center zu sehen ist. Die Messung erfolg so, dass er das Handy mit der rechten Hand auf Herzhöhe auf der Haut positioniert, wobei das Handy zum rechten Ohr schauen soll. Beim Kauf des Gerätes wird eine Probe-Messung an das Service-Center übertragen, um die Positionierung und die Messung auf ihren Richtigkeit zu prüfen.
Kostenfrage
"Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, deshalb wird für die österreichischen Kunden das deutsche Service-Center in Anspruch genommen, von dem aus sie ihre Service-Leistungen erhalten", so Seidl. Das mobile EKG mit Handyfunktion soll in Österreich 799 Euro kosten und gegen eine monatliche Gebühr können die Leistungen des Service-Centers in Anspruch genommen werden. Es finden laufend Gespräche mit den Krankenkassen, Ärzten, Mobilfunkbetreibern statt, um hier eine breite Zusammenarbeit zu erreichen und das Gerät letztendlich auch kostengünstiger zu machen, so Seidl.
Darüber hinaus ermöglicht das Herzhandy mittels GPS (Global Positioning System) den Aufenthaltsort des Betroffenen bis auf 15 Meter genau zu bestimmen und so für rasche Hilfe zu sorgen, erklärt Quinger. In Deutschland besteht die Möglichkeit, gleich die nächstgelegene medizinische Einrichtung zu kontaktieren und so die Dauer für medizinische Hilfe wesentlich zu verkürzen. Laut dem Vitaphone-Geschäftsführer konnte die Dauer vom kardialen Notfall bis zur medizinischen Erstvorsorgung von durchschnittlich drei Stunden auf 44 Minuten gesenkt werden. "Nachweislich haben wir bis jetzt sieben Menschenleben gerettet", so Quinger.
Weitergabe
Erteilt der Kunde seine Zustimmung, können die aufgezeichneten EKGs auch dem Hausarzt oder Kardiologen übermittelt werden. Auf diese Weise bekommt der behandelnde Arzt vor Ort ein über längere Zeit dokumentiertes Krankheitsbild seines Patienten.