Die beinahe unerschöpfliche
Wissensansammlung im Internet verführt so manchen Autor
zum Abschreiben. Eine noch junge Gattung Software soll
Institutionen und Unternehmen helfen, Plagiate zu
enttarnen, berichtet das Computermagazin
c't
in der
aktuellen Ausgabe 21/04.
Problematik
Plagiate sind kein Kavaliersdelikt. Wer das Werk eines
anderen als eigene Arbeit ausgibt, verstößt gegen das
Urheberrecht und kann sich obendrein wegen Betrugs
strafbar machen. Gerade Schulen und Universitäten legen
Wert darauf, dass Referate, Haus- oder Diplomarbeiten
nicht abgekupfert werden.
Schaden
Für Verlage, Textbüros und Werbeagenturen steht unter
Umständen gar die wirtschaftliche Existenz auf dem
Spiel. Denn es drohen saftige Schadensersatzforderungen,
wenn sie Beiträge veröffentlichen oder Slogans
vermarkten, deren Verwertungsrechte sie nicht besitzen.
Inzwischen wittern gleich mehrere Software-Hersteller
das große Geschäft und bieten spezielle Plagiatsucher an.
Übereinstimmungen
Auf lokalen Rechnern installierte Software, wie der
deutschsprachige
Plagiarism-Finder
, fahndet nach
Übereinstimmungen mit im Internet veröffentlichten
Texten. Auf Basis statistischer und linguistischer
Methoden werden mögliche Quellen protokolliert und
dem Nutzer angezeigt.
Zeitfrage
"Ein menschlicher Leser kann zwar Betrug am Text auch
selbst nachweisen, doch Plagiate ohne technische
Unterstützung finden zu wollen, ist zeitaufwendig und
scheitert üblicherweise schon daran, dass man unmöglich
alle im Internet kursierenden Dokumente zu einem Thema
kennen kann", erklärt c't-Redakteur André Kramer.
Neben der verfügbaren Software kann man auch kommerzielle
Plagiatsuchdienste im Internet nutzen. Diese sparen Zeit
bei der Recherche und kommen sogar den Raffinierteren
unter den Plagiatoren mit ausgeklügelten Methoden auf
die Schliche. Dabei werden die zu überprüfenden Arbeiten
hochgeladen und der Nutzer kann den Plagiatsbericht
online einsehen.
Übereinstimmend
Wie viel Text mindestens übereinstimmen muss, damit ein
Dokument als verdächtig gilt, hängt von empirischen
Werten ab, die jeder Anbieter hütet wie seinen Augapfel. (red)