Wien - Auf eine bedenkliche Idee, seinen Schuldenberg abzutragen, ist ein junger Steirer gekommen:

Der 26-Jährige gestaltete eine rechtsextreme Homepage, wobei er die Inhalte einfach von einschlägigen Websites übernahm. Er rief zur Gründung einer rechten Partei auf, die ans Parteiprogramm der NSDAP angelehnt sein sollte. Dem Mann ging es in seinem Plan jedoch weniger darum, politische Ziele zu verfolgen, sondern finanzielle Zuwendungen von "reichen Altnazis" zu erhalten.

Notplan

Im Vorjahr war es ihm gar nicht gut gegangen. "Kein Beruf, nichts. "Ich war so abgebrannt, dass mir egal war, woher das Geld kommt. Ich wollt', dass mich wer finanziell raus reißt." Ich bin zu Hause g'sess'n. Ohne Geld. Die Zeit hab' ich mir durchs Internet-Surfen vertrieben", erklärte der Steirer seine damalige Lage zusammen. Und dabei kam ihm auch die Idee.

"Ich hab' mir versprochen, durch Mitgliedsbeiträge eine finanzielle Hilfe zu bekommen", erklärte er dem Schwurgericht. "Viel haben Sie aber nicht gekriegt. Ein Einziger hat 20 Euro gezahlt", sagte der Richter.

Strafe für Wiederbetätigung

Das Gericht verhängte für nationalsozialistische Wiederbetätigung im Sinne des Verbotsgesetzes drei Monate Haft, die unter Setzung einer dreijährigen Probezeit bedingt nachgesehen wurden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (APA)