Regierungschef Berlusconi stieg in das Flugzeug mit den Freigelassenen und umarmte die beiden "Simonas". Mit einem langen Applaus wurden die beiden Freiwilligen von ihren Familienangehörigen, den Chefs der Menschenrechtsorganisation und von ihren Freunden begrüßt. Polizisten eskortierten die Frauen in die Halle des Flughafens.
Torretta will in den Irak zurückkehren
"Wir sind mit großem Respekt behandelt worden, alles ist gut verlaufen", sagte Pari zu wartenden Journalisten. Ihre Entführer seien "religiöse Menschen gewesen, die uns die Grundsätze des Islam lehrten und uns am Ende sogar um Entschuldigung baten", sagte die Freigelassene Simona Torretta am Mittwoch nach ihrer Ankunft in Rom. Nach Angaben des italienischen Fernsehens wurden die beiden Frauen von den Kidnappern gemeinsam an einem Ort gefangen gehalten.
Torretta sagte weiter, sie werde vermutlich in den Irak zurückkehren. Die beiden humanitären Helferinnen waren am 7. September im Irak entführt und am Dienstag freigelassen worden. Die beiden Helferinnen sollen vom römischen Staatsanwalt vernommen werden, der im Fall der Geiselnahme ermittelt.
"Kein Lösegeld"
Pari und Torretta waren am Dienstag gemeinsam mit einer irakischen Mitarbeiterin und einem irakischen Ingenieur freigelassen worden. Der italienische Außenminister Franco Frattini versicherte laut der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt RAI, dass die Italienerinnen ohne die Zahlung von Lösegeld freigekommen seien. Die Freilassung sei ohne Blutvergießen erfolgt.
Der Chefredakteur der kuwaitischen Tageszeitung "Al Rai Al Aam", Ali al Roz, beteuerte jedoch, dass die Regierung in Rom eine Million Dollar (rund 850.000 Euro) für das Leben der Helferinnen bezahlt habe. "Das Lösegeld wurde in zwei Tranchen bezahlt: 500.000 Dollar am Montag und der Rest am Dienstag", sagte der Chefredakteur im Gespräch mit italienischen Medien. Die angesehene kuwaitische Tageszeitung hatte bereits am Samstag berichtet, dass die beiden Helferinnen am Leben seien und gut behandelt würden.