Das jüngste Konzept, das am Montag von VP-Gemeinderat Rudolf Klucsarits präsentiert wurde: "In Zusammenarbeit mit professionellen Falknern sollen an neuralgischen Punkten – insbesondere in der Wiener City – Falken die vorhandenen Tauben aufscheuchen und beunruhigen." Klucsarits hofft: "Dies könnte vor allem die Bruthäufigkeit der Tauben markant verringern." So der Vertreter jener Partei, die sich einstens den "Bunten Vögeln" verschrieben hatte.
Nicht erste kommunale Tauben-Schrecke
Es wären aber nicht die ersten kommunalen Tauben- Schrecke: Bereits im Mai 2002 präsentierte Wohnbaustadtrat Werner Faymann (SP) zwei Turmfalken, auf dass diese von einem Brutkasten auf dem Dach des Karl Marx-Hofes aus ihre Runden drehen. Das Befinden der Tiere werde noch erhoben, hieß es am Montag.
Dass derartiges tatsächlicherweise die Anzahl der Tauben dieser Stadt reduzieren könne, wird von Experten bezweifelt: "Ein nettes Projekt, aber eher kosmetisch", erklärt Andreas Sax, Kampagnenleiter der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. "Bei der Riesenmenge an Tauben sind die auf verlorenem Posten." Weit effizienter wäre es, "die Tauben nicht zu füttern." Wenn, dann könne man das "Basler Modell" übernehmen: "Das sind kontrollierte Taubenschläge, bei denen gefüttert werden darf, wo allerdings die Eier entnommen oder durch Dummies ersetzt werden."
Turmfalken helfen
Auch im Büro Faymann glaubt man nicht ernstlich, dass die Falken tatsächlich etwas gegen die Wiener Tauben ausrichten könnten – es sind schätzungsweise bis zu 300.000. Vielmehr wollte man primär den Turmfalken helfen, die durch Sanierungen weniger Nischen an den Häusern und somit auch weniger Nistmöglichkeiten hätten.