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Blick auf die Größenverhältnisse

Foto: Reuters/HO
Birmensdorf - Der größte Pilz der Schweiz - ein Hallimasch - ist 800 Meter lang und 500 Meter breit. Entdeckt haben ihn Wissenschafter der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Schweizer Nationalpark.

Der in der Nähe des Ofenpasses entdeckte Pilz ist über tausend Jahre alt, wie die WSL am Freitag mitteilte. Es handelt sich bei dem Pilz um einen Dunklen Hallimasch (Armillaria ostoyae).

Weltweit gibt es gegen vierzig Arten des Hallimasch. Einige davon sind ziemlich aggressive Schädlinge, so auch der Dunkle Hallimasch. Dieser ist zusammen mit dem Wurzelschwamm für ein ausgedehntes Bergföhrensterben im Nationalpark verantwortlich.

Unterirdisches Fadengeflecht

Der Hallimasch, das heißt sein sichtbarer Pilz-Fruchtkörper, ist im Herbst oft auf Baumstrünken anzutreffen. Der eigentliche Pilz arbeitet sich in einem Geflecht von dicken Fäden durch den Boden. Jung ist der Hallimasch essbar, trotzdem ist er bei Pilzsammlern nicht sonderlich beliebt.

Laut Experten der WSL ist das entdeckte Exemplar vermutlich nicht nur der größte Pilz der Schweiz, sondern der bisher größte gefundene Pilz Europas. In den USA gibt es allerdings noch mächtigere Exemplare. So lebt in den Wäldern von Oregon ein Dunkler Hallimasch, der sich über eine Fläche von neun Quadratkilometern ausbreitet.

Seinen Namen verdankt der Hallimasch dem Umstand, dass er roh verspeist den Stuhlgang beschleunigt, was sich offenbar schon die Römer nach opulenten Gelagen zunutze machten. Der deutsche Begriff nimmt diese Wirkung auf, denn das Wort Hallimasch kommt von "Heil im Arsch". (APA)