"Zappel-Philipp"-Szene aus dem "Struwwelpeter"-Buch des Frankfurtert Nervenarztes Hoffmann, entstanden im 19. Jahrhundert.

derstandard.at
London - Der "Zappel-Philipp" ist nach Einschätzung britischer Mediziner tatsächlich die erste Beschreibung des Aufmerksamkeits-Defizits- und Hyperaktivitäts-Syndroms (ADHS). Die Forscher aus Wales sehen in der 1845 veröffentlichten Geschichte einen Nachweis dafür, dass es sich bei ADHS nicht um eine moderne Störung handelt. Der "Zappel-Philipp" ist eine der Hauptfiguren im von dem Frankfurter Nervenarzt Heinrich Hoffmann verfassten Buch "Struwwelpeter".

"Es ist erstaunlich, wie klar die typischen Symptome von ADHS in Hoffmanns Buch geschildert werden", schreibt der Psychiatrieprofessor Johannes Thome im Fachmagazin "British Medical Journal". "Struwwelpeter kann als erste Beschreibung der ADHS-Symptome durch einen Psychiater betrachtet werden und stellt damit ein wichtiges Dokument der Medizingeschichte dar."

ie Geschichte basiere wahrscheinlich auf Hoffmanns Erfahrungen aus seiner psychiatrischen Arbeit mit Kindern. Dies widerlege die oft geäußerte Vermutung, bei ADHS handele es sich um ein Phänomen der modernen Gesellschaft. (APA)