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Vor wenigen Jahren sah die Browserlandschaft noch vollkommen anders aus, Netscape war der Marktführer, Microsoft mit dem Internet Explorer der Herausforderer. Nicht zuletzt durch die kostenlose Verteilung des Browsers – und die Bündlung mit dem Betriebssysteme – konnte der IE sich zum Alleinherrscher entwickeln. Diese Marktmacht will der Softwareriese nun offenbar ausnutzen, um den Umstieg auf die aktuellste Variante seines Betriebssystems Windows zu befördern, so sollen nur mehr für Systeme mit Windows XP und Service Pack 2 alle Sicherheitsfunktionen erhältlich sein, dies berichtet c'net.

Teurer Spaß

Man habe nicht vor Verbesserungen des Service Pack 2 für ältere Betriebssystemversionen zur Verfügung zu stellen, statt dessen empfehle man seinen KundInnen auf die neueste OS-Version umzusteigen, so die offizielle Stellungnahme der Redmonder. So könnte das Sichern des Browsers, der mal von seinem Gratis-Faktor profitierte zum teuren Spaß werden, ein Upgrade von älteren Windows-Varianten schlägt noch immer mit Preisen ab 129 Euro zu Buche.

Zwang

Analysten zeigen sich über diese Engstirnigkeit verwundert, es sei absurd, dass KundInnen für ein ganzes OS-Update zahlen sollen, nur um einen sicheren Browser benutzen zu können. Klar scheint, was Microsoft damit bezwecken will: Weiteren Druck auf seine KundInnen zum Upgrade auf Windows XP auszuüben, doch dieser Druck könnte auch gehörig nach hinten los gehen. Denn die solcher Art verärgerten UserInnen werden sich wohl auch nach Alternativen umsehen, die zu erzielende Kostenersparnis wird wohl die kostenlose Konkurrenz Mozilla Firefox für viele noch interessanter erscheinen lassen.

Null Bewegung

Doch Microsoft scheint in dem Open Source Browser vorerst noch keine Bedrohung zu sehen, die Pläne, dass der Internet Explorer nur mehr als Teil des Betriebssystems weiter entwickelt wird, werden weiter betont, auch wenn der Firefox den IE mittlerweile bereits in den meisten Bereichen hinter sich lässt. Die Zeiten des kostenlosen Stand-Alone IE sind vorbei, diese gehören zur "Software-Urgeschichte", so ein Statement von Seiten Microsofts. (red)