Cockerspaniel - der Hund mit der ultimativen Spürnase

London - Der Begriff "Spürhund" hat sogar in der Welt der Medizin seine Geltung: Bei einer Studie mit sechs Hunden unterschiedlicher Rassen stellten britische Wissenschafter fest, dass sich Cockerspaniel bei der Suche nach Krankheiten gegen eine Promenadenmischung durchsetzten. Die Ergebnisse der Studie, die in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift "British Medical Journal" veröffentlicht werden, versprechen zwar noch keine hundertprozentige Erfolgsquote, könnten aber zukunftsweisend sein.

Die sechs Hunde wurden ein halbes Jahr lang trainiert, Urinproben von Krebspatienten und die von Gesunden zu unterscheiden. Nach der Gewöhnungszeit hatten sie die Aufgabe, die Urinprobe eines Blasenkrebs-Patienten unter sechs neutralen Proben herauszufinden. Bei 54 Tests verzeichneten die Forscher eine Erfolgsquote von 41 Prozent. Ein sechs Jahre alter männlicher Mischling wurde nur bei einem von neun Test fündig. Dagegen lösten ein 18 Monate alter Cockerspaniel-Rüde und ein zwei Jahre altes Cockerspaniel-Weibchen die Aufgabe jeweils fünf von neun Mal.

"Elektronische Nase"

Sollte die Methode perfektioniert werden können, käme sie als Alternative zu chemischen Analysen, Ultraschalluntersuchungen oder operativen Eingriffen in Betracht. Die Idee zur Nutzung des Geruchssinns von Hunden für medizinische Zwecke ist im Grunde nicht neu. Im April 1989 war bekannt geworden, dass eine Hautkrebs-Patientin durch ein ungewöhnliches Verhalten ihres Hundes auf die Erkrankung aufmerksam wurde.

Der Vierbeiner hatte fortwährend an der befallenen Stelle am Bein geschnüffelt und sogar versucht, die Frau an dieser Stelle zu beißen. An der Universität von Rom wurde im vergangenen Jahr eine "elektronische Nase" entwickelt, die mit absoluter Sicherheit Lungenkrebs diagnostizieren kann. (APA)