Wien - Im internationalen Arbeitskosten-Ranking des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) hat sich Österreich wechselkursbedingt 2003 auf den neunten Platz verschlechtert. Den Spitzenplatz belegte Norwegen, wo die Arbeitsstunde in der Industrie 27,70 Euro kostete und damit in einem internationalen Ranking am teuersten war, gab das Wifo am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt.

In Norwegen war die Arbeitsstunde um rund 34 Prozent, in Dänemark um 29 Prozent und in Deutschland um rund 27 Prozent teurer als in Österreich. In Frankreich zahlte die Industrie 2003 um rund 2 Prozent, in den USA um rund 7 Prozent, in Großbritannien um rund 10 Prozent weniger als in Österreich.

Zusatzkostenquote auf 84,2 Prozent gesunken

Eine Arbeitsstunde in der heimischen Industrie kostete im vergangenen Jahr 20,62 Euro. Davon entfielen auf die Direktentgelte 11,20 Euro und auf die Personalzusatzkosten - Sozialabgaben sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld - 9,42 Euro. Der Zusatzkostenquote sank vor allem auf Grund geringerer Ausfallzeiten um gut 1,5 Prozentpunkte auf 84,2 Prozent.

Im internationalen Arbeitskosten-Ranking verschlechterte sich Österreich 2003 auf Platz neun (2002: Platz zehn) vor allem durch die Abwertung des Dollars gegenüber dem Euro. Wechselkursbedingt waren die Arbeitskosten pro Stunde in den USA um 14,7 Prozent auf 19,30 Euro gesunken.

Italien mit den höchsten Lohnnebenkosten

Die höchsten Lohnnebenkosten hatten 2003 laut Wifo Italien (94,5 Prozent der Gesamtarbeitskosten), Frankreich (92,2 Prozent) und Belgien (91 Prozent). Österreich belegte mit einer Zusatzkostenquote von 84,2 Prozent den vierten Platz.

Der Grund dafür liege darin, dass das 13. und 14. Monatsgehalt, das eigentlich als fixer Entlohnungsbestandteil betrachtet wird, als Sonderzahlung in die Lohnnebenkosten eingerechnet werde. Würden diese Sonderzahlungen als fixe Entlohnungsbestandteile betrachtet, liege der österreichische Nebenkostensatz nur noch bei 57,5 Prozent, heißt es weiter.

Lohnstückkosten im international Vergleich gestiegen

Auch die internationale Lohnstückkosten-Position der österreichischen Wirtschaft verschlechterte sich 2003 durch die kräftige Abwertung einiger Währungen. Obwohl die Lohnstückkosten in der heimischen Industrie fast stagnierten (plus 0,3 Prozent), erhöhten sie sich in einheitlicher Währung gegenüber dem Durchschnitt der Handelspartner um 2 Prozent. Bezogen auf Gesamtwirtschaft erhöhten sie sich um 2,6 Prozent. (APA)