Wien - Mit einem forschen Sager lässt wieder einmal der Kärntner LH Jörg Haider (F) aufhorchen: "Wir werden offenbar von lauter Hornochsen geführt in dieser Republik" meinte er im Interview mit der aktuellen Ausgabe des Format. Anlass ist die Frage des EU-Beitritts der Türkei. Haider kritisiert die ablehnende Haltung von EU-Kommissar Franz Fischler "oder anderen in der österreichischen Regierung, die zuerst für einen Beitritt waren und jetzt davor warnen", als "Opportunismus" und "zynisches Spiel".

Türken in Österreich seien auch ein Wählermarkt für die FPÖ

Haider wirft den Beitritts-Gegnern vor, "jetzt schnell politisches Kleingeld" zu machen - was er auch auf die eigene Partei bezieht. Der Wiener FPÖ hält er vor: "Also wenn ich mir anschaue, welches Wahlergebnis die Wiener Freiheitlichen bei der EU-Wahl erzielt haben, bei der sie sehr stark gegen die Türkei mobilisiert haben, dann muss man nicht darüber reden. Die hatten sechs Prozent, also das schlechteste Ergebnis. Deswegen ist auch Bürgermeister Häupl für Beitrittsverhandlungen, weil es in Wien sehr viele türkischstämmige Wähler gibt." Die wären, meint Haider, auch ein Wählermarkt für die FPÖ - weil "Türken in Wahrheit eher konservative Menschen und keine Linken" seien. (APA)