Wien - Die am Mittwoch bekannt gewordene Kürzung der Erasmus-Stipendien stößt auf scharfe Kritik der Opposition und der ÖH. "Bald werden nur noch Kinder wohlhabender Eltern die Chance auf ein Auslandsstudium nutzen können", befürchtet der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald in einer Aussendung. Zugleich fordert Grünewald das Außen- und Bildungsministerium auf, sich dafür einzusetzen, dass die EU-Mittel für Erasmus-Stipendien erhöht werden.

SPÖ "Bildungspolitisch völlig falscher Weg"

Die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets bezeichnet die Deckelung als "bildungspolitisch völlig falschen Weg". Dass die Zuschüsse nur noch für sechs Monate vergeben werden sollen, würde den Auslandsaufenthalt qualitativ verschlechtern und die heimischen Erasmus-Studierenden, die dieses Programm bisher in besonderem Maß in Anspruch genommen haben, vor größere Probleme stellen.

ÖH: "Einschränkung der Qualität"

Trotz ihrer Zustimmung im Erasmus-Beirat sieht die ÖH durch die Deckelung eine Einschränkung der Qualität des Programms. "Studierende müssten sich das zweite Semester komplett selbst finanzieren. Vielen wird das nicht möglich sein", kritisiert die stellvertretende ÖH-Vorsitzende Patrice Fuchs. Das gestiegene Interesse der Studierenden, das als Grund für die Kürzung angeführt wurde, müsse gefördert werden statt es einzuschränken, fordert die ÖH. (APA/sof)