Helsinki - Für die Ende Oktober stattfindenden Kommunalwahlen haben sich in Finnlands drittgrößter Stadt Turku drei scheinbar höchst gegensätzliche Randparteien zusammen getan: Die rechtsextremen "Blau-Weissen des finnischen Volkes" bilden gemeinsam mit der altkommunistischen "Kommunistische Arbeiterpartei" (KTP) und der Pensionistenpartei "Rentner für die Sache des Volkes" in zwei Wahlkreisen eine gemeinsame Liste.

Das Zugpferd des Bündnisses, der wegen ausländerfeindlichen Tiraden zweifach vorbestrafte Turkuer Gemeinderat Olavi Mäenpää sieht in dem Zusammenschluss mit den beiden anderen Kleinparteien keine grundsätzlichen Probleme. "Wir haben die gleichen Prinzipien: Den Herrschenden Zaumzeug vor den Mund", umriss der seit 1992 im Gemeinderat sitzende rabiat-rechte Mäenpää den gemeinsamen Nenner mit seinen neuen Bündnispartnern.

Esko Luukkonen, Mitglied des "Zentralkomitees" der KTP und der Jurist Lasse Lare von der Rentnerpartei sind sich jedenfalls darin einig, dass sich die Gemeinden zuerst um die Probleme von Arbeitslosen und Pensionisten kümmern sollen, bevor Asylsuchende ins Land gelassen werden. Bereits bei den letzten Kommunalwahlen vor vier Jahren hatten die Altkommunisten mit zwei anderen rechten Splittergruppen eine gemeinsame Liste gebildet - damals ohne einen Gemeinderat zu ergattern. Die Kommunalwahlen finden in Finnland am 24. Oktober statt. (APA)