Die Phonak-Teamleitung bestätigte daraufhin den positiven Test aus Athen. "Dabei wurden vermehrt rote Blutkörperchen als Folge einer Transfusion festgestellt", teilte Phonak-Sprecher Georges Luedinger mit. Damit wäre den Dopingjägern erstmals der Nachweis einer Bluttransfusion gelungen. Üblicherweise werden bei Radprofis nach den Etappen Harn-, aber keine Bluttests durchgeführt.
Bis auf weiteres suspendiert
Hamilton wurde von seinem Team bis auf weiteres suspendiert. Diese Maßnahme gelte bis zum Abschluss des Verfahrens. "Wenn Hamilton seine Unschuld nicht beweisen kann, wird der Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst", hieß es in einer Stellungnahme des Schweizer Rennstalls.
"Bin unschuldig"
"Ich bin zu 100 Prozent unschuldig", versicherte Hamilton dagegen vor der Presse. Der 33-Jährige, der in der vergangenen Saison von CSC aus Dänemark zu Phonak gewechselt war, vermutet hinter der positiven Analyse eine Manipulation. Die Doping-Proben vom 19. August in Athen und 18. September bei der Vuelta hätten Blutspuren einer anderen Person enthalten, hieß es dann auch in übereinstimmenden Erklärungen des Radsport-Weltverbandes und von Phonak.
"Tyler hat uns erklärt, dass er keine Transfusion vorgenommen hat", betonte Luedinger. Durch Transfusionen mit EPO angereichertem Blut konnten bisher direkte Kontrollen auf das als Blutdopingpräparat geeignete Hormon umgangen werden. "Wie bei allen schwebenden Dopingverfahren teilen wir keine Details mit", sagte IOC-Sprecherin Giselle Davies. Hamilton kündigte an, er werde bis zum letzten Euro um seine Goldmedaille kämpfen.