Der US-Sender CBS hat eingeräumt, dass von ihm präsentierte militärische Unterlagen über eine bevorzugte Behandlung von Präsident George W. Bush während des Vietnamkrieges möglicherweise gefälscht waren. CBS sei hinsichtlich der Echtheit irregeführt worden und könne nach jetzigem Wissensstand nicht beweisen, dass in einer Sendung am 8. September veröffentlichten Dokumente authentisch seien, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. "Wir hätten sie nicht verwenden dürfen. "Es war ein Fehler, den wir wir zutiefst bedauern."

"Schöngefärbt"

Der Inhalt der Papiere, die sich auf Bushs Zeit in der Nationalgarde bezogen, hatten in den vergangenen Tagen im Wahlkampf großen Wirbel ausgelöst. Die Memoranden stammten angeblich von einem ehemaligen inzwischen gestorbenen Oberstleutnant, der beklagte, dass er unter Druck von Vorgesetzten die Bewertung von Bushs Einsatz als Nationalgardist "schöngefärbt" habe. Gegner des Präsidenten haben Bush vorgeworfen, er sei damals über lange Strecken überhaupt nicht zum Dienst erschienen.

Bereits kurz nach der Sendung hatten Handschriftexperten Zweifel an der Echtheit der Papiere geäußert, aber CBS-Starjournalist Dan Rather beharrte auf der Authentizität. Am Montag entschuldigte er sich nun persönlich für seine "falsche Einschätzung". (APA)