Wien/Gaweinstal – In der Hauptschule von Gaweinstal hat am Montag die öffentliche Erörterung zum Bau der geplanten Nordautobahn (A5) für den Abschnitt Eibesbrunn- Schrick begonnen.

30 Demonstranten blockierten zwischen sechs und acht Uhr früh den Kreisverkehr auf der Brünner Straße bei Wolkersdorf. Die A5-Gegner stellten Tische vor den Kreisverkehr und verteilten Gebäck und Infobroschüren an die Autofahrer. Die zentrale Forderung: Die Nordautobahn solle erst gar nicht gebaut werden, statt dessen müsse der öffentliche Verkehr ausgebaut werden.

Diskussionen

In der Mitte des Kreisverkehrs fand die Gegenveranstaltung statt. Autobahnbefürworter, die einen möglichst raschen Bau der A5 fordern, lieferten sich frühmorgendliche Diskussionen mit den Gegnern. Es kam zwar immer wieder zu kürzeren Staus, auch auf den Ausweichrouten, ein größeres Verkehrschaos blieb jedoch aus.

Der erste 23,2 Kilometer lange Bauabschnitt zwischen Eibesbrunn und Schrick soll 2008 für den Verkehr freigegeben werden. Die Arbeiten für die beiden anderen Abschnitte von Schrick nach Poysbrunn (26,2 Kilometer Länge) und von Schrick bis zur Staatsgrenze (zehn Kilometer) beginnen 2006, die Verkehrsfreigabe ist für 2009 vorgesehen. Die Gesamtkosten werden auf 370 Millionen Euro geschätzt. Die Autobahngesellschaft Asfinag hat vergangenen Mittwoch erstmals den Bau und Betrieb für ein Autobahnteilstück ausgeschrieben. Konkret geht es um die Anbindungen an die Donauuferautobahn und an die Südosttangente sowie um die neue Lobau- und Donauquerung in Wien. Asfinag-Chef Walter Hecke rechnet mit fünf bis sechs Bewerbungen, aus Österreich haben bereits die Porr und die Strabag ihre Bewerbung angekündigt.

Autobahngegner argumentieren, dass für den lokalen Verkehr Ortsumfahrungen genügen würden und dass eine Autobahn den Lkw-Transitverkehr aus den Nachbarländern Tschechien und Slowakei anziehen würde. (red, Der Standard, Printausgabe, 21.09.2004)