Ungarns größte Telefongesellschaft Matav streicht ein Viertel aller Stellen. Wie das von der Deutschen Telekom kontrollierte Unternehmen am Montag in Budapest mitteilte, sollen zur Kostensenkung binnen zwei Jahren 3.750 Jobs wegfallen. Damit sinke der Personalstand von heute 14.700 auf 10.950 Beschäftigte Ende 2006. Dies werde voraussichtlich Einsparungen von 20 Mrd. Forint (81 Mio. Euro) pro Jahr bringen. Die Deutsche Telekom hält gut 59 Prozent an dem Unternehmen.

Notwendig

Die Stellenstreichungen seien notwendig, um in einem liberalisierten Markt mit den damit verbundenen notwendigen Preissenkungen wettbewerbsfähig zu bleiben, teilte die Matav-Geschäftsführung mit. Neben Beschäftigten in Ungarn treffen die Einsparungen auch die mazedonische Tochter MakTel, wo 750 von derzeit 3.000 Stellen wegfallen sollen. Gleichzeitig will der ungarische Konzern Effizienzsteigerungen bei den verbliebenen Mitarbeitern erreichen. Statt bisher 353 Festnetzanschlüsse soll Ende 2006 jeder Mitarbeiter 500 Anschlüsse betreuen.

Einbußen

Das ehemalige Staatsunternehmen hat im vergangenen Jahr deutliche Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Der Nettoüberschuss ging um 15,6 Prozent auf 57,5 Mrd. Forint zurück. Matav war seit 1993 in mehreren Schritten privatisiert worden. Der ungarische Staat verfügt an dem Unternehmen noch über eine so genannte goldene Aktie, die ihm weitreichende Vetomöglichkeiten einräumt. (APA)