"eye-tracking"
Wissenschafter arbeiten bereits seit längerem mit "eye-tracking". Dabei wird der Blick einer Testperson genau verfolgt und etwa analysiert, wie er ein Werbeplakat betrachtet, was sofort ins Auge sticht und was nicht wahrgenommen wird. Bisherige Verfahren waren allerdings vergleichsweise aufwändig und nur in speziellen Labors möglich.
Zwei Mini-Kameras
"viewpointsystem" funktioniert mit zwei Mini-Kameras, die an einer einfachen Brille montiert sind. Eine Kamera beobachtet dabei das Auge der Testperson, die andere Kamera jene Region, in welche der Proband blickt. Durch eine Kalibrierung werden dann die beiden Kameras auf einander abgestimmt, anschließend kann am Bildschirm oder am Computer verfolgt werden, wo die Testperson gerade hinschaut.
Ein Viertel Grad
Die Genauigkeit beträgt ein Viertel Grad, erklärte Pfleger. Das bedeutet, man kann feststellen, ob eine Zigarettenschachtel in einer Entfernung von 50 bis 60 Metern anvisiert wird. In der Praxis wird dem Betrachter etwa ein Werbeplakat vorgelegt, und dann eine bestimmte Zeit der Blick aufgezeichnet. Etwa im Falle eines Autobahnplakats sind dabei etwa nur zwei bis drei Sekunden relevant, alles was nicht wahrgenommen wird, ist eigentlich unnötig. Nach den Ergebnissen können Designer dann entsprechende Änderungen vornehmen, damit der Werbende seine Botschaft möglichst effizient beim Kunden anbringt. Eine Einzel-Untersuchung - etwa eine Plakatanalyse - kostet laut Pfleger rund 2.500 Euro. Durchgeführt wird das Ganze von Pflegers Firma "Sicherheitsforschung - Blickforschung GmbH".
Kompakt
Durch die kompakte Bauweise des Systems - Brille und Rucksack - können damit etwa auch Supermarktbegehungen durchgeführt werden. Nach der Auswertung weiß etwa der Filialleiter, wie er seine Waren besser anordnen kann, damit sie auch bemerkt werden, wo tote Winkel sind und Ähnliches.