Afghanistan
Taliban rufen mit religiösem Erlass zu Wahlboykott auf
Extremisten kündigen Verschärfung ihres Terrors vor der Wahl an
Islamabad/Kabul - Die radikalislamischen Taliban haben
in der südlichen Provinz Urusgan zum Boykott der ersten freien
Präsidentenwahl Afghanistans am 9. Oktober aufgerufen. Auf Postern
etwa an Moschee-Wänden sei ein entsprechender religiöser Erlass
(Fatwa) verbreitet worden, berichtete die in Pakistan ansässige
afghanische Nachrichtenagentur AIP am Dienstag unter Berufung auf
Augenzeugen. Freunde und Verwandte müssten gezwungen werden, ihre
Unterstützung der Regierung unter Präsident Hamid Karzai aufzugeben. Der radikalislamische Rebellenführer Gulbuddin Hekmatjar hatte
afghanische Flüchtlinge in Pakistan am Montag zum Wahlboykott
aufgerufen. Die Taliban haben eine Verschärfung ihres Terrors vor der
Wahl angekündigt. Warnungen vor Anschlägen nehmen stetig zu. Die
US-Streitkräfte teilten am Dienstag mit, bei einer Bombenexplosion am
Vortag seien zwei US-Soldaten verwundet worden. Taliban-Sprecher
Mufti Latifullah Hakimi sagte AIP am Dienstag, bei dem Anschlag der
Rebellen seien vier amerikanische Soldaten getötet worden. (APA/dpa)