Berlin - Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg beschäftigen sich heute die Parteigremien mit der Bewertung der Ergebnisse. Die große Koalition in Brandenburg und die CDU-Alleinregierung in Sachsen hatten am Sonntag hohe Verluste erlitten.

In beiden deutschen Bundesländern ist die Koalitionsbildung noch offen. In Brandenburg bleibt die SPD stärkste Partei. Sie kann weiter mit der CDU regieren oder ein Bündnis mit der PDS eingehen. Bis Mitte Oktober will Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) eine neue "stabile Regierung" gebildet haben, sagte er am Sonntagabend im RBB-Fernsehen. Der CDU-Vorsitzende Jörg Schönbohm erklärte sich grundsätzlich zu einer Fortsetzung der großen Koalition bereit. PDS-Spitzenkandidatin Dagmar Enkelmann erklärte das SPD/CDU-Bündnis hingegen für abgewählt.

Sachsen: CDU muss Koalition eingehen

In Sachsen muss die CDU nach massiven Verlusten erstmals eine Koalition eingehen. Ein zunächst als möglich geltendes Bündnis mit der FDP hätte nach dem vorläufigen End-Ergebnis aber keine Mehrheit. Daher ist auch hier eine große Koalition der Partei von Ministerpräsident Georg Milbradt mit der SPD denkbar. "Wir nehmen die Gesprächsangebote an, wenn sie uns erreichen", sagte SPD-Chef Thomas Jurk. FDP-Chef Holger Zastrow warnte unmittelbar nach Bekanntwerden des Ergebnisses vor einer "Koalition der Verlierer" aus CDU und SPD.

In Sachsen und Brandenburg schafften rechtsextreme Parteien klar den Sprung in die Landtage. Die NPD kam in Sachsen auf 9,2 Prozent. FDP und Grüne zogen dort neu in den Landtag ein, in Brandenburg scheiterten beide. Die postkommunistische PDS wurde jeweils zweitstärkste Partei. (APA/dpa)