Als unüberwindlich erwies sich die Fünfprozenthürde für die vier kleinen Listen. Bereits zum zweiten Mal verpasste der alternative Hohenemser Jugendstadtrat Bernhard Amann mit "vau-heute" den Einzug in den Landtag. Eine herbe Enttäuschung für den 50-jährigen Sozial-, Kultur-und Drogenarbeiter war seine Heimatstadt Hohenems. Wo er sich "locker ein zweistelliges Ergebnis" erwartet hatte, erreichte er 6,48 Prozent und blieb damit hinter seinen direkten Konkurrenten, den Grünen, zurück. Die Taktik der jungen Liste, vor allem über Internet zu werben - schon der Parteiname www.vau-heute.at verweist ins Web - ging nicht auf: insgesamt nur zwei Prozent. Auch Amanns Aufforderung an sein vorwiegend junges Wählerpotenzial, "Aufstehen", fruchtete nicht. Die Wahlbeteiligung sank in den Großgemeinden auf unter 60 Prozent.

Georg Fritz, Bauer aus Möggers im Bezirk Bregenz, kandidierte bereits zum vierten Mal. Als "Frizzlaus" wollte der Einzelkämpfer "die Selbstdenker und Unzufriedenen" im Landtag vertreten. 1,8 Prozent sind zu wenig. Hochburg des "Frizz" war seine Heimatgemeinde mit 9,13 Prozent. Fritz in einer ersten Reaktion: "Wir Zwerge werden uns zusammensetzen und versuchen, das Wahlsystem zu demokratisieren. Damit Kleine endlich eine Chance bekommen."

Zum ersten Mal kandidierte die liberal angehauchte "Liste Freier Bürger". Der Wunsch nach einem Landtagsmandat blieb für die Gruppe des Bregenzer Rechtsanwalts Ludwig Weh unerfüllt. Er blieb unter einem Prozent. Die Unterstützung durch das Bundes-LiF mochte die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger nicht überzeugen. Ob Wehs Wahlslogan "Frei in die Zukunft" auch für die Gemeindevertretungswahl 2005 gilt, war am Sonntag noch nicht fix.

Unter "ferner liefen" fanden sich mit 0,12 Prozent "Die Buntkarierten" des bekennenden Homosexuellen Yogy Wolfmeyer ein. Die "cosmopolitische Liste im Auftrag der Jugend" kandidierte in drei von vier Bezirken. (DER STANDARD, Printausgabe, 20.9.2004)