South Bend/Indiana - Wissenschaftler der University of Indiana haben Beweise dafür, dass tief unter der Erdoberfläche gewaltige Gasvorräte schlummern. In Labor-Simulationen, die Bedingungen, des äußeren Erdmantels imitierten, konnte allein aus Wasser und Mineralien das Gas Methan entstehen. Die Simulationen bezogen sich auf Tiefen von rund 100 Kilometer unter der Erdoberfläche, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" .

Erdöl und Erdgas werden normalerweise aus Tiefen von wenigen Kilometern hervorgeholt. Die Entstehungsgeschichte geht auf Rückstände von fossilen Tier- und Pflanzenresten zurück, die dort unter hohen Drücken und Hitze gebildet wurden. Die Forscher hat bisher die wesentliche Frage beschäftigt, ob es in tieferen Erdschichten ohne biologische Materien dazu kommen kann, dass sich Kohlenwasserstoffe wie Erdöl oder Erdgas bilden können. Im Laborversuch haben die Forscher Eisenoxid, Kalkspat und Wasser unter extrem hohen Druck auf 1.500 Grad Celsius erhitzt. Bei der nachfolgenden Analyse fanden sich große Mengen von Methan.

Nach Angaben der Forscher hatte sich das Methan durch Reduktion des Kohlenstoffs im Kalkspat gebildet. Unter geringerem Druck und niedrigeren Temperaturen könne eine solche Reaktion allerdings nicht erfolgen, schreiben die Wissenschaftler. Die extremen Bedingungen verändern jedoch die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Stoffen. Es sei also durchaus anzunehmen, dass sich im Erdmantel größere Mengen von Kohlenwasserstoffen befinden. (pte)