Moskau - Der erste russische Offizier, der vor einem Jahr wegen Entführung und Ermordung eines tschetschenischen Zivilisten zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, ist begnadigt worden. Das meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Freitag. Oberst Juri Budanow war im Juli vergangenen Jahres für schuldig befunden worden, eine 18-jährige Frau während eines Verhörs erwürgt zu haben. Budanow hatte erklärt, er habe die junge Frau für eine Heckenschützin gehalten. Budanow saß seine Haftstrafe in der Region Uljanowsk ab, deren Gouverneur damals sein Vorgesetzter in Tschetschenien war. Die Begnadigung sei bereits am Mittwoch ausgesprochen worden. Nach Berichten von Menschenrechtsgruppen sind Tötungen von Zivilpersonen durch russische Soldaten an der Tagesordnung. Sie fordern die strafrechtliche Verfolgung der Täter. (APA/AP)