London - Die Unsicherheit über Auswirkungen der Hurrikans in der Karibik auf die Ölproduktion hat den Ölpreis am Freitag erneut in die Höhe getrieben. Der Preis für ein Barrel (knapp 159 Liter) Öl der marktführenden Nordseesorte Brent zur Lieferung im November legte in London zeitweilig um einen Dollar auf 41,75 Dollar (34,19 Euro) zu. Am Nachmittag bröckelte der Preis wieder auf 41,55 Dollar ab.

Hurrikan "Ivan" hatte an den Förderanlagen im Golf von Mexiko, wo ein Viertel des US-Öls und -Gases produziert wird, offenbar nur geringe Schäden angerichtet. Durch die sturmbedingten Produktionsausfälle in der Region dürften nach Einschätzung der Analysten von Merill Lynch in den kommenden Wochen jedoch die Öl- und Gaslagerbestände abnehmen.

Nun richten sich alle Blicke auf den heranziehenden Karibik-Wirbelsturm "Jeanne". Meteorologen rechnen damit, dass "Jeanne" Kurs auf die Bahamas nimmt und Anfang kommender Woche die Ostküste der USA an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Georgia und North-Carolina erreichen könnte. Obwohl er somit voraussichtlich nicht den Golf von Mexiko heimsuchen wird, befürchten Händler, dass der Öl-Tankerverkehr beeinträchtigt werden könnte. "Wir erwarten, dass der Aufwärtstrend bei den Preisen anhalten wird", schreibt Barclays Capital in einem Bericht. (APA/Reuters)