Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/STR
Weimar/Erfurt - Die Sanierung der bei einem Brand zerstörten historischen Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar wird nach Schätzungen des Thüringer Kultusministeriums 12 bis 13 Millionen Euro kosten. Auf diese Summe würden die Gebäudeschäden durch das verheerende Feuer vor zwei Wochen sowie die ohnehin geplante Sanierung veranschlagt, sagte ein Ministeriumssprecher der dpa in Erfurt. Die Gesamtkosten einschließlich der Restaurierung tausender durch Feuer und Löschwasser beschädigter Bücher lägen nach erster Schätzung bei mehr als 20 Millionen Euro. Die Bergung der Bücher ist nach Angaben der Stiftung Weimarer Klassik abgeschlossen.

Die Finanzierung des Wiederaufbaus der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Bibliothek ist noch offen. Der Bund hatte bereits eine Soforthilfe von vier Millionen Euro gewährt. Zur Restaurierung der wertvollen Bestände gingen bisher rund 570.000 Euro ein, sagte eine Sprecherin in Weimar. Stiftungspräsident Hellmut Seemann will am kommenden Dienstag eine vorläufige Schadensbilanz ziehen. Rund 34.000 Bücher mit Wasser- und Brandschäden wurden in das Zentrum für Bucherhaltung nach Leipzig gebracht, wo sie zunächst gefriergetrocknet werden.

21 Tonnen Bücherreste und Fragmente

Aus Schutt und Asche der Bibliothek bargen Experten rund 21 Tonnen Bücherreste und Fragmente, darunter noch nicht identifizierte historische Notenhandschriften. Zu den ersten Büchern, die restauriert werden sollen, gehört die berühmte Bibel-Sammlung mit rund 600 Werken, die zum Teil aus dem 16. Jahrhundert stammen. Inwieweit die Bücher restaurierbar sind, ist noch offen.

Allein die erste Versorgung der beschädigten Bestände soll 1,5 Millionen Euro kosten. Die Restaurierung eines einzigen Bandes kostet je nach Schaden bis zu 2600 Euro. Mehr als 30.000 Bücher wurden bei dem Brand unwiederbringlich vernichtet. (APA/dpa)