Selbstschutz gegen Ermittler
Mendel führt diese Entwicklung im Gespräch mit der APA vor allem darauf zurück, dass die "Szene" einerseits nach neuem Material verlangt, andererseits so aber auch den neu Hinzugekommenen zum Mittäter macht. Man verlange, dass auch der bisher ausschließliche Konsument selbst neue Fotos produziert und zur Verfügung stellt. Zudem sei es so etwas wie eine Art Selbstschutz gegen Ermittler, "denn der Polizei ist es ja nicht erlaubt, Verbotenes zu tun". Abgesehen davon könnten so erlangte Ermittlungsergebnisse nicht vor Gericht verwendet werden. Aber jene, die in die innere Szene eindringen, seien die, "an denen wir dicht dran sein wollen".
Neugierde oder Unvorsichtigkeit
Es gebe noch immer eine relativ große Anzahl von Männern, die Kinderpornos einmal aus Neugierde oder Unvorsichtigkeit konsumieren, aber nicht im eigentlichen Sinne pädophile Neigungen hätten, sagte Mendel. Den starken Anstieg der Fälle führte er nicht darauf zurück, dass die Zahl der Konsumenten so stark gestiegen sei. Die Exekutive habe dank internationaler Zusammenarbeit den Verfolgungsdruck erhöht.
"snuff movies"
Bisher wurden in Österreich noch keine hier zu Lande entstandenen Produktionen von "snuff movies" - Filme, in denen die Opfer vor laufender Kamera brutalst vergewaltigt, gefoltert und ermordet werden - gefunden. Mendel: "Obwohl es immer wieder Gerüchte in diese Richtung und auch Anzeigen gibt. Es gibt immer wieder zwar besonders geschmackloses Material, aber so etwas haben wir zum Glück noch nicht entdeckt."
"Nahezu jeder Haushalt in Österreich ist bald im Netz, das zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten"