London - Nach dem Eindringen von Demonstranten ins britische Unterhaus während der Debatte über ein Verbot der Fuchsjagd hat die konservative Opposition gravierende Sicherheitslücken beklagt.

"Was wir beobachtet haben, ist etwas, das viele Menschen in Gefahr bringt, nicht nur im Parlament - es wird Terroristen auch woanders ermutigen", sagte der Innenminister des konservativen Schattenkabinetts, David Davis, am Donnerstag.

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Gefälschte Zugangsberechtigungen

Fünf Demonstranten waren am Mittwoch in den Sitzungssaal des Unterhauses gelangt. Sie hatten sich zusammen mit drei weiteren Demonstranten (sie wurden dann vor dem Saal aufgehalten) durch Vorzeigen einer gefälschten Einladung am Haupteingang Zutritt in das Parlamentsgebäude verschafft.

Möglicherweise wurden sie dann von jemandem zum Saal gebracht, der einen Parlamentsausweis besaß.

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Reiche Söhne

Bekannte der Royals Die "Halali-Hooligans", wie sie am Donnerstag im Daily Mirror genannt wurden, stellten sich inzwischen als Angehörige der Highsociety heraus: Anführer Otis Ferry (im Bild) ist der Sohn des Popstars Bryan Ferry,...

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Freunde der Royals

...David Redvers ist der Schwiegersohn eines Barons, Luke Tomlinson ist sowohl mit Prinz William als auch mit Harry befreundet, seine Eltern gehören zum Freundeskreis von Prinz Charles.

(im Bild: Prinz Charles und seine Söhne Prinz Harry und Prinz William

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Ernst zu nehmender Angriff

Die linksliberale Zeitung The Guardian griff in einem Leitartikel über die mangelnde Sicherheit zu einem gewagten Vergleich:

Der Vorfall sei ein "ebenso ernst zu nehmender Angriff auf die Freiheit des britischen Volkes und seine gewählten Vertreter" gewesen wie im Zweiten Weltkrieg das Bombardement durch die Luftwaffe der deutschen Nationalsozialisten.

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Demonstrationsverbots vor dem Parlament

Wegen dieses Vorfalls und wegen der blutigen Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern der Fuchsjagd und der Polizei prüft nun die Regierung die Einführung eines Demonstrationsverbots für den Platz vor dem Parlament.

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Keine Bannmeile wie in Österreich

Eine Bannmeile wie in Österreich gibt es in Großbritannien nicht. In Wien gilt während der Nationalratssitzungen im Parlament eine solche Bannmeile rund um das Hohe Haus, Demonstrationen müssen einen Mindestabstand von 300 Metern einhalten.

(im Bild: Verstärkte Security am Donnerstag vor dem Parlament)

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Videokameras

Vor eineinhalb Jahren gelang es einem offensichtlich verwirrten Mann dennoch, bis in den Plenarsaal zum Rednerpult zu gelangen. Seit damals wird das Hohe Haus auch von außen mit Videokameras überwacht. (AFP, simo, DER STANDARD Printausgabe 17.9.2004)

(im Bild: Verletzter Jagdbeführworter bei der Demonstration am Mittwoch)

Nachlese der Ansichtssache

Fuchsjagd nach jahrelangem Kampf verboten: Blutige Proteste und Sturm aufs Parlament - 10.000 marschierten für Beibehaltung der Hetzjagd

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