In den USA kletterte der Ölpreis zum dritten Mal in vier Tagen. Rohöl zur Oktoberauslieferung stieg in New York am Donnerstagmorgen um 55 Cent auf 44,13 Dollar je Barrel.
Mehr als drei Viertel der US-Ölproduktion im Golf von Mexiko oder 6,5 Prozent des täglichen Bedarfs der USA sind wegen des Hurrikans unterbrochen worden. "Was mir am meisten Sorge bereitet, sind mögliche Schäden an den Raffinerien", sagte die Analystin Deborah White der Wirtschaftsagentur Bloomberg.
Folgen nicht vorhersehbar
Die Folgen des Wirbelsturms "Ivan" für die Ölindustrie seien nicht vorhersehbar und schüfen Verunsicherung, sagte Analyst Christopher Bellew in London. Experten befürchten vor der beginnenden Heizperiode einen erneuten Rückgang der US-Ölvorräte durch die von "Ivan" verursachten Produktionsausfälle.
Nach Einschätzung des Chefs des US- Ölkonzerns ChevronTexaco, David O'Reilly, fehlt es generell an ausreichenden Reservekapazitäten, was die Verbraucher und die Regierungen mit Recht verunsichere.
13.000 Arbeiter von den Bohrinseln evakuiert
Große Mineralölkonzerne haben wegen des Hurrikans vorsorglich rund 13.000 Arbeiter von den Bohrinseln im Golf von Mexiko abgezogen. Die Förderung des Rohöls habe sich um 1,3 Mio. Barrel Öl verringert, schrieb Bloomberg.
"Ivan" erreichte am frühen Morgen die US-Küste am Golf von Mexiko. Von Louisiana bis zum Westen Floridas peitschten schwere Stürme Meter hohe Wellen an die Strände, Häuser in Wassernähe wurden in Trümmerhaufen verwandelt.
Nach Angaben des amerikanischen Energieministeriums vom Mittwoch ist der Lagerbestand an Rohöl in den USA in der vergangenen Woche um 7,1 Mio. auf 278,6 Mio. Barrel gesunken. Das war bereits der siebte wöchentliche Rückgang in Folge.
OPEC-Öl unverändert bei knapp über 39 Dollar
Öl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hat am Mittwoch praktisch unverändert notiert. Die OPEC-Zentrale in Wien gab am Donnerstag den Referenzpreis mit 39,02 Dollar je Barrel (159 Liter) an, 7 Cent weniger als am Dienstag.