Tunnelkontrolle
Die Staatsanwälte wollten insbesondere einen Tunnel kontrollieren, durch den Ehrengäste, die per Boot Berlusconis Grundstück erreichen, einen sicheren Zugang zum Amphitheater haben. Die Bauarbeiten waren bisher streng geheim gehalten worden. Granitplatten, Stahl und Zement waren per Hubschrauber geliefert worden. Wächter kontrollieren, dass niemand vom Meer aus das Amphitheater fotografierte. Umweltschutzorganisationen hatten vor den Arbeiten gewarnt, die einen Hang auf einer der schönsten Küstenstrecken beschädigen könnten.
Die Umweltaktivisten schalteten die Staatsanwälte ein, denen jedoch aus angeblichen Sicherheitsgründen der Zugang zum Grundstück verweigert wurde. Berlusconis Rechtsanwalt Nicolo Ghedini versicherte, dass die Arbeiten die Umweltkriterien voll berücksichtigt hätten.
Die Staatsanwälte reichten beim Verfassungsgericht Einspruch gegen das Inspektionsverbot ein, berichteten italienische Medien am Donnerstag. Die hohen Richter werden in den kommenden Wochen über den Streit entscheiden. Die Bauarbeiten im 40 Hektar großen Grundstück, das Berlusconi in den achtziger Jahren gekauft hatte, hatten bereits in den vergangenen Monaten im römischen Parlament für Polemik gesorgt. Die oppositionelle Mitte-Links-Allianz beschuldigte Berlusconi, das Amphitheater ohne die notwendigen Genehmigungen gebaut zu haben. Das Bauwerk unweit des Meeres sei eine "Bausünde".
Berlusconi zahle Bauarbeiten aus eigener Tasche
"Für das Werk sind alle Baugenehmigungen erhalten worden. Berlusconi zahlt die Bauarbeiten aus eigener Tasche", versicherten Berlusconis Mitarbeiter. Das Amphitheater sei aus einer Grotte ausgebaut worden.