New York - Die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL lähmt wieder einmal ein Tarifstreik, ein so genannter "lockout". Da am Mittwoch der Rahmen-Kollektivvertrag ("Collective Bargaining Agreement", CBA) zwischen der Liga und der Spielergewerkschaft (NHLPA), in dem alle finanziellen und rechtlichen Belange der National Hockey League (NHL) geregelt werden, auslief und die Verhandlungen über einen neuen Vertrag am Unwillen der Spielervereinigung, die Sparmaßnahmen der Liga zu akzeptieren, scheiterten, gab NHL-Chef Gary Bettman in New York den "lockout" bekannt. Damit kann die neue NHL-Saison nicht wie geplant am 13. Oktober beginnen.

Die Liga behauptet, enorme finanzielle Verluste gemacht zu haben. Allein in der Saison 2002/03 seien es 273 Millionen Dollar (222 Mio. Euro) gewesen. Die NHLPA zweifelt diese Zahlen jedoch an. Viele Experten befürchten gar, dass dieser Arbeitskampf zum Ausfall der kompletten Saison 2004/05 führen könnte. Hauptstreitpunkt ist eine Begrenzung der Gehaltsausgaben pro Verein, die von der NHLPA kategorisch abgelehnt wird. Von diesem Tarifstreik sind mit Thomas Vanek (Buffalo Sabres), Reinhard Divis (St. Louis Blues), Thomas Pöck (New York Rangers), Christoph Brandner (Minnesota Wild), Andre Lakos und Matthias Trattnig (beide Columbus Blue Jackets) auch sechs österreichische Spieler betroffen.

Der bisher letzte "lockout" im US-Profisport hat die National Basketball Association (NBA) betroffen. Die "regular season" 1998/99 war damals auf 50 Spiele pro Team verkürzt worden. Der letzte "lockout" in der NHL datiert aus der Saison 1994/95, damals dauerte der Tarifstreik 103 Tage. (APA/Reuters)