Erste "private" Autobahn Österreichs

Grafik: Der Standard
Wien - Die Autobahngesellschaft Asfinag hat am Mittwoch erstmals den Bau und Betrieb für ein Autobahnteilstücks ausgeschrieben. Konkret geht es um die neue Nordautobahn A5, um deren Anbindungen an die Donauuferautobahn und an die Südosttangente sowie um die neue Lobau- und Donauquerung in Wien. Das Gesamtbauvolumen beträgt nach ursprünglichen Plänen der Asfinag rund 3,1 Mrd. Euro.

Asfinag-Chef Walter Hecke hofft aber nun, dass sich durch die Vergabe an Private die Kosten um bis zu 20 Prozent reduzieren. Auch die Betriebskosten, derzeit 130 Mio. Euro pro Jahr, sollen sinken.

"Public Private Partnership"

Nach dem neuen Modell, bekannt unter dem Überbegriff "Public Private Partnership" (PPP), sollen die Privaten nämlich neben dem Bau vorher auch die Detailplanung, die Finanzplanung und danach - über 30 Jahre - auch den Betrieb des Autobahnteilstücks übernehmen. Nach den 30 Jahren gehört das Autobahnstück der Asfinag.

Die Einnahmen aus der Pkw-Vignette und der Lkw-Maut werden auch in Zukunft zur Gänze direkt an die Asfinag gehen. Die privaten Betreiber erhalten von der Asfinag eine Art Schattenmaut, die sich aus den tatsächlichen Maut- und Vignetteneinnahmen bemisst, und eine Fixvergütung, die sich allerdings vermindert, wenn wegen einer Baustelle ein Autobahnteil nicht voll genützt werden kann.

Asfinag-Chef Hecke rechnet zumindest mit fünf bis sechs Bewerbungen, internationale Investoren hätten bereits ihr Interesse angedeutet. Aus Österreich haben bereits die Porr und die Strabag ihre Bewerbung angekündigt. Baubeginn soll dann 2006 sein. (cr/DER STANDARD Printausgabe, 16.09.2004)